IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SSP: Assen-Sieg geht Göttlicher runter wie Öl

IDM SSP: Assen-Sieg geht Göttlicher runter wie Öl

Schräg, schräger, Luca Göttlicher. Der 18-jährige Kawasaki-Fahrer hat beim Teamtest in Assen ein Rennen gewonnen. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Dino Eisele, Damon Teerink

Nach dem Höhenflug bei seinem Supersport-Einstieg vor einem Jahr ist Luca Göttlicher inzwischen hart gelandet. Nach dem Wechsel von Triumph zu Kawasaki und mit noch deutlich mehr Konkurrenz in der Klasse, war der Ausflug in die Niederländische Meisterschaft am Wochenende Balsam für die Seele von „Lucky Luc“.

Wenn die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft am 15. August aus der Sommerpause auf die Rennstrecke zurückkehrt, geht die Reise auf den niederländischen TT-Circuit in Assen. Luca Göttlicher hat dort gestern beim gemeinsamen Test des Kawasaki Weber Racing Teams und dem Kollegen Valentino Herrlich im Rahmen der Niederländischen Meisterschaft einen Supersport-Lauf gewonnen.

Regen, Regen und noch mehr Regen. Nach den nassen Qualifyings ging der 18-jährige Luca Göttlicher als Dritter aus der ersten Startreihe ins Rennen und siegte am Ende mit zwei Sekunden Vorsprung. Der blondgelockte Bayer war nach der langen Durststrecke selig, reckte schon auf der Start- und Zielgerade den Zeigefinger in die Höhe mit dem deutlichen Signal: Hier bin ich. „Das tat zwischendurch richtig gut“, meinte der Kawasaki-Fahrer, dessen aktuelle IDM-Saison sehr zäh verläuft und der realistisch über seinen Triumph in Assen sagt: „Wir sind eben heute auch kein IDM-Rennen gefahren. Und was ich mich in der IDM letztes Jahr für einen dritten Platz abgerackert habe, das mache ich jetzt für einen 13.“

Als Gastfahrer, der außerhalb der Meisterschaftswertung fuhr, nahm Göttlicher keinen Pokal mit nach Hause, dafür als Andenken eine Schiene aus dem Krankenhaus für den rechten Arm. Im zweiten Rennen hatten sich die Ereignisse überschlagen. Der Teenager kam in Führung liegend aus der ersten Runde zurück. „Dann hing der rechte Knieschleifer auf halb acht und ist nach hinten geklappt“, erzählt Göttlicher. Und weiter: „Ich habe ihn wieder angeheftet, bevor er komplett weggeflogen ist. Valentino war Erster und hat mit Elektrikproblemen die Hand gehoben, bevor er rausgefahren ist. Ich habe Probleme mit dem Vorderrad gekriegt und bin über die nasse Kerbs gestürzt. Die Motordrehzahl ist nochmal hochgeschossen. Das war´s. Es ist genau am selben Punkt passiert, an dem Valentino schon im Kiesbett am Rand gestanden hat.“

Göttlichers linke Hand wurde im Krankenhaus geschient, aber tragisch sieht der behandelte Rennfahrer die Verletzung nicht: „Am kommenden Wochenende will ich Supermoto fahren, um mich weiter auf die IDM vorzubereiten.“