Titelverteidiger Andreas Kofler musste im ersten Qualifying eingeschränkt zu sehen, wie zunächst Dirk Geiger (MCA Racing) die Zeitenliste beim Saison-Auftakt in Oschersleben eroberte. Im zweiten Zeittraining schlug der Österreicher vom Team Yamalube Kofler Motorsport zurück. Marken- und auch fahrertechnisch geht es in der IDM Supersport hoch her.
Pole Position? Andreas Kofler macht sich eher einen Kopf wie er noch zwei Kilo von den Rippen runterkriegt. Den Rest erledige er schon im zweiten Qualifying, ließ er wissen. Platz 4 nach der ersten Session ließ in relativ kalt. „Wir hatten ein Reifenproblem.“ Im entscheidenden Q2 machte der 20-jährige Yamaha-Fahrer kurzen Prozess und rang den bis dahin führenden Honda-Treiber Dirk Geiger nieder. Kofler legte sich gleich richtig ins Zeug, fuhr einen Vorsprung von 0,761 Sekunden heraus. Und er blieb als Einziger unter einer Rundenzeit von 1:27,00 Minuten.
Marvin Siebdrath arbeitete sich auf den dritten Startplatz nach vorn. „Ich habe eine sehr gute Saisonvorbereitung gehabt.“ Es war schon im Winter aus vielen Kreisen zu hören, dass der Sachse als Sparringspartner und Teamkollege von Andreas Kofler zum Höhenflug angesetzt hat. Im letzten Jahr hatte dem 21-jährigen Wildenfelser die Konstanz gefehlt und er war in der Meisterschaft unter der Leitung des mehrfachen Supersportmeisters Max Enderlein Gesamt-Zwölfter geworden. „Ich habe jetzt aber auch körperlich einen großen Schritt gemacht“, so Siebdrath und fügt hinzu: „Letztlich ist es die Kombination aus allen, die ein Team ausmacht.
Die üblichen Verdächtigen für das Podium wie Luca de Vleeschauwer (Track and Trades Wixx Racing) und sein Teamkollege Melvin van der Voort starten mit Julius Caesar Rörig (MCA Racing) aus der zweiten Startreihe. Eine Überraschung ist Till Belczykowski (LJ Racing) auf Startplatz 8 mit der MV Agusta.
Wer vorne fehlt, ist Lennox Lehmann, der entsprechend angefressen ist. Er qualifizierte sich für P 10. Das bedeutet die vierte Startreihe. Nach dem hoffnungsvollen Wechsel des letztjährigen IDM-Sechsten von Yamalube Kofler Motorsport ins Apreco-Team, läuft derzeit nicht viel. Der Sachse fährt auf der Yamaha YZF-R6 genauso wie man es nicht machen sollte. Ex-Superbiker Stefan Nebel betrachtete das Geschehen von der Hotel-Kurve aus und schüttelte den Kopf. Lehmanns Linienwahl wich vom Fahrverhalten der Konkurrenz stark ab. Er meinte: „Es geht gar nicht anders.“ Ganz überraschend kam die Entwicklung für den 19-jährigen offensichtlich Dresdner nicht. „Das hat sich schon beim Testen angedeutet“, meinte er geknickt.
Der schnellste Kawasaki-Fahrer Luca Göttlicher wie auch sein Teamkollege Valentino Herrlich von Kawasaki Weber Racing hatten sich mehr erhofft als die Startplätze 12 und 17, aber Teamchef Emil Weber dämpfte die Erwartungen. „Wir haben mit dem Einsatz der Ninja 636 ein völlig neues Projekt gestartet. Das Motorrad wurde erst spät geliefert. Und zu einer Änderung gibt es fünf Meinungen. Da müssen wir uns zusammensetzen und entscheiden. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass die Fahrer 18 und 16 Jahre alt sind. Wir können uns nicht mit Dirk Geiger vergleichen, der schon zwei Mal den ADAC Northern European Cup gewonnen hat. Dafür müssen wir einen Schritt nach dem anderen tun.“
Völlig von der Rolle ist Iñigo Iglesias, der Spanier vom Triumph Racing Team Germany: P 18 und ein Rückstand von zweieinhalb Sekunden. Das erste IDM Supersport-Rennen findet schon heute um 16:10 Uhr statt.
Ergebnisse IDM Supersport, Qualifying
1. Andreas KOFLER (AUT), Yamaha
2. Dirk GEIGER (DEU), Honda
3. Marvin SIEBDRATH (DEU), Yamaha
4. Melvin VAN DER VOORT (NLD), Ducati
5. Luca DE VLEESCHAUWER (BEL), Ducati
6. Julius Caesar RÖRIG (DEU), Honda
7. Daniel BLIN (POL), Ducati
8. Till Benedikt BELCZYKOWSKI (DEU), MV Agusta
9. Marcel BRENNER (CHE), Ducati
10.Lennox LEHMANN (DEU), Yamaha