Die neue Klasse ist da, die neue Maschine ist da, aber an der Spitze steht ein altbekanntes Gesicht – allerdings in neuen Teamfarben: Oliver Svendsen, amtierender Champion der IDM Supersport 300, hat beim Debüt der IDM Sportbike-Klasse in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) am ersten Freitag der neuen Saison gezeigt, dass er auch mit mehr Power, mehr Gewicht und mehr Speed bestens umgehen kann. In beiden freien Trainings hatte der Däne, der von nun an für das Triumph Germany Racing Team fährt, bereits die Nase vorn – mit einer Rundenzeit von 1:31,701 Minuten setzte er sich am Nachmittag deutlich mehr als eine halbe Sekunde Vorsprung an die Spitze.
Dabei war der Umstieg auf die neue Triumph Daytona 660 keineswegs ein Selbstläufer. Kaum Testzeit, ein verregnetes Osterwochenende als einzige Vorbereitung und ein Bike, das in Sachen Leistung und Fahrverhalten deutlich mehr abverlangt als die handliche KTM RC 390 R aus dem Vorjahr. „Es läuft sehr gut bisher“, erklärte Svendsen nach den Sessions zufrieden– und fügt hinzu: “Und wir sind noch längst nicht am Limit.“
Der 21-Jährige hat in der vergangenen Saison nicht nur den Titel geholt, sondern auch mit einem Gaststart in der Supersport-WM angedeutet, wohin die Reise gehen soll. Mit dem Wechsel in die neue Klasse nimmt Svendsens Karriere weiter Fahrt auf. Und mittendrin: Sein neuer Teamchef Denis Hertrampf – Motorsport-Mann durch und durch, Strippenzieher im Hintergrund, Chancengeber. „Wir haben mit Oliver jemanden, der nicht nur ein guter Fahrer ist und viel umsetzt. Wir haben mit ihm auch jemanden, der das Potenzial für weitere Projekte und Ideen mitbringt.” Genaueres wird sich im Laufe der Saison zeigen, für mehr ist es noch zu früh. Die Basis ist jedoch gelegt.
Svendsen hat bewiesen, dass er mit dem neuen Material umgehen kann – trotz widriger Vorbereitung, trotz Klassenwechsel. Ob der Däne diese Form ins Qualifying und Rennen tragen kann, wird sich am Samstag und Sonntag herausstellen. Klar ist: “Eine Meisterschaft wird nicht am ersten Rennwochenende gewonnen – aber sie kann dort verloren werden”, so Denis Hertrampf. Dass Svendsen das verhindern will, ist sicher. Jetzt geht es für ihn und das Team Triumph Germany Racing ans Eingemachte.