Lukas Tulovic hat das zweite Rennen der IDM Superbike auf dem TT Circuit gewonnen und geht als nunmehr fünffacher Sieger in die Geschichte der laufenden Saison ein. Er brachte die rote Ducati Panigale V4R mit dreieinhalb Sekunden Vorsprung ins Ziel vor WM-Gastfahrer Dominique Aegerter (Yamaha) und Leandro „Tati“ Mercado (BMW).
Bei der fünften IDM-Runde des Jahres ist viel passiert. Tulovic (Triple M Racing Ducati Frankfurt) hat im ersten Superbike-Rennen die Führung in der Gesamtwertung übernommen und im zweiten Lauf ausgebaut. Außerdem hat der 25-jährige Deutsche den routinierten Superbike-WM-Zwölften Domi Aegerter besiegt, der am Wochenende die Yamaha des verletzten SWPN-Stammfahrers Jan Mohr übernommen hatte.
„Jeder, der mal in die Situation kommt, so Motorrad zu fahren, so zu fliegen, so zu schweben, so in einer anderen Welt zu sein, dann gönne ich es jedem, ich wünsche es jedem, einmal im Leben so zu fühlen wie ich mich gerade draußen im Rennen gefühlt habe. Ich habe es einfach nur genossen. Phänomenal“, gab Tulo überwältigt zu Protokoll. Für den Ducati-Fahrer war das vielleicht ein sehr wichtiges Wochenende in seiner Karriere. Er macht kein Hehl daraus, nächstes Jahr in der Superbike-WM fahren zu wollen. Dem IDM Superbike-Titel ist er in Assen ein großes Stück näher gekommen, aber das Thema ist noch nicht durch. Honda-Aushängeschild Florian Alt (Holzhauer Racing Promotion) hat zwar 15 Punkte Rückstand, aber bis zum Saisonende sind noch 100 Punkte zu vergeben.
Tulo enteilte dem Feld gleich nach dem Start und hatte einen anderen Reifen als Aegerter auf der Felge, was für den Beginn die bessere Wahl zu sein schien. Der Schweizer mit dem großen weißen Kreuz auf dem Helm und der leuchtend-gelben „77“ auf dem Motorrad bekam Besuch von Toni Finsterbusch (GERT56 by RS Speedbikes). Flo Alt hatte einen völlig missglückten Start, presste sich durchs Feld und übte damit Schadensbegrenzung. Er kam als Siebter aus der ersten Runde zurück. Zur Hochform lief Mercado auf (Masteroil Alpha Van Zon-BMW). Nach der Graseinlage im ersten Rennen hatte er das Messer zwischen den Zähnen und sich jetzt auf der zweiten Position warmgefahren.
Lorenzo Zanetti und Max Schmidt stürzten aus dem Geschehen. Das ganze Gerangel half Tulo, sich in jeder Runde mehr vom Feld zu entfernen. Selbst Aegerter musste passen. Er hatte im Laufes des Rennens genug mit Mercado zu tun. In einem beinharten Manöver presste er sich in der vierten Runde am Argentinier vorbei.
Alt machte zügig einen Haken an Jan-Ole Jähnig. Bei Toni Finsterbusch wurde es schwieriger. Beide sind extrem stark auf der Bremse, aber Alt hatte die bessere Linie, sah die Lücke und schnappte sich schließlich P4. Jeder einzelne Punkt ist im Titelkampf für ihn wichtig, aber von dort kam er nicht mehr weiter. Die Lücke zu Mercado war zu groß. Dessen Crew hüpfte an der Boxenmauer herum in der Hoffnung, dass der BMW-Fahrer vielleicht noch etwas gegen Aegerter ausrichten könnte. Da ging zwar nichts mehr, aber der Schweizer musste tatsächlich noch richtig arbeiten, um seinen zweiten Platz zu verteidigen.
Am Ende sagte er: „Die Jungs in der IDM sind schnell, das hat wirklich Spaß gemacht mit ihnen. Für mich war das Wochenende ein gutes Training für meinen nächsten WM-Lauf Anfang September in Magny-Cours.“
IDM Superbike, 2. Rennen
1. Lukas TULOVIC (DEU), Ducati
2. Dominique AEGERTER (CHE), Yamaha
3. Leandro MERCADO (ARG), BMW
4. Florian ALT (DEU), Honda
5. Toni FINSTERBUSCH (DEU), BMW
6. Jan-Ole JÄHNIG (DEU), BMW
7. Hannes SOOMER (EST), BMW
8. Twan SMITS (NLD), Yamaha
9. Bálint KOVÁCS (HUN), BMW
10.Kevin ORGIS (DEU), BMW
11.Milan MERCKELBAGH (NLD), BMW
12.Leon ORGIS (DEU), BMW
13.Soma GÖRBE (HUN), BMW
14.Maximilian KOFLER (AUT), Yamaha
15.Sandro WAGNER (DEU), BMW