IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SBK: Sperre und Baby, Neuanfang bei Rob Hartog

IDM SBK: Sperre und Baby, Neuanfang bei Rob Hartog

Rob Hartog hängt den Helm an den Nagel und startet eine neue Karriere als Familienvater und Aufsteiger im Job. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Dino Eisele

Die Yamaha mit der Nummer „47“ steht verlassen an der Wand in der Box des Teams SWPN. Das wird auch so bleiben. Ihr Fahrer Rob Hartog ist in Hockenheim nicht mehr am Start. Dabei wollte der Niederländer im badischen Motodrom ursprünglich mit einem rauschenden Abschied das Ende seiner Karriere feiern. Doch der 32-Jährige sitzt statt auf der SWPN-Yamaha zu Hause auf der Couch mit seiner hochschwangeren Freundin.

Bei der letzten Veranstaltung auf dem Nürburgring war er bei einem Verbremser von Martin Vugrinec mit ins Aus befördert worden. Im Kiesbett wurde der von Emotionen übermannte Hartog mehrfach handgreiflich gegenüber dem Kroaten. Die Rennleitung verhängte eine 250-Euro-Strafe und der Fall wurde ans DMSB-Sportgericht übergeben. Hartog wurde für das IDM-Finale in Hockenheim gesperrt. In seiner 14-jährigen Karriere war der Yamaha-Fahrer noch nie negativ aufgefallen.

Vugrinec habe ihn in der Vergangenheit schon einmal von der Strecke gedrängt, lässt Hartog wissen, der seine Strafe nur schwer akzeptieren kann. Er ist in seiner Karriere in der Supersport-WM gefahren, war Niederländischer Supersportmeister. Er verbrachte mehrere Jahre in der IDM und ließ sich 2022 als Gesamt-Dritter in der Superbike-Klasse feiern.

Nach den Berechnungen der Ärzte erwartet Hartogs Freundin zwei Tage nach dem Hockenheim-Finale das gemeinsame Baby. In Zukunft findet das Leben des Ex-Superbikers außerhalb der Rennstrecke statt. „Ich kann in der Firma, in der ich arbeite, aufsteigen. In einer Kombination mit dem Rennsport ist das nicht möglich. Er kostet einfach zu viel Zeit“, sagt der Niederländer. „Ich habe immer wieder einmal über den Rückzug nachgedacht, dass es irgendwann an der Zeit ist, aber ich habe das Thema immer wieder verschoben. Aber jetzt war es soweit.“ Nur nicht so, wie er es ich vorgestellt hatte.