IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SBK: So verlief Hobelsbergers geiler Sonntag wirklich

IDM SBK: So verlief Hobelsbergers geiler Sonntag wirklich

Mission erfüllt: Patrick Hobelsberger holt beim IDM-Finale in Hockenheim seinen ersten Sieg in der Superbike-Klasse. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Dino Eisele

Nachdem er im ersten Rennen aus dem Titelkampf in der IDM Superbike ausgeschieden war, beschloss Patrick Hobelsberger vor dem zweiten Lauf zum Finale in Hockenheim, sich „einfach einen geilen Sonntag zu machen.“ Das Vorhaben gipfelte in seinem ersten Sieg in Deutschlands höchster Motorradstraßenrennsportklasse. Besser hätte die Saison 2023 für den 27-jährigen Bayern aus Landau an der Isar nicht enden können.

Noch vor einem Jahr fuhr Patrick „Pax“ in der Supersportklasse, bevor er 2023 im Team GERT56 auf BMW in die IDM Superbike aufstieg. Pax freundete sich immer mehr mit der M 1000 RR an und hatte sich zum Saisonfinale noch zwei Ziele gesteckt: den dritten Platz in der Meisterschaftswertung sichern und noch ein Rennen gewinnen. Gesagt, getan. Im allerletzten Lauf des Jahres macht er Nägel mit Köpfen. Der Laufsieg mit 2,418 Sekunden Vorsprung vor Honda-Fahrer Hannes Soomer aus Estland klärte alles. Es war gleichzeitig der erste herbeigesehnte IDM Superbike-Sieg seines Teams GERT56. Vor drei Jahren hatte es zugunsten der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft die FIM Endurance WM verlassen. Jetzt ist es endgültig angekommen.

„Ich habe in den letzten Wochen alles gemacht, was für den Erfolg notwendig war“, erzählt Hobelsberger. „Mit Startplatz vier hatte ich mein zweitbestes Qualifying-Ergebnis der Saison. Das war eine gute Ausgangslage.“ Zur Mitte des Rennens führte Pax das Rennen sogar an, doch später stürzte er, konnte weiterfahren und wurde Siebter. Der Grund, warum er immer wieder mit dem Fuß von der Raste rutschte, stellte sich erst später heraus. „Im Ölkühler war ein Steinschlag und das austretende Öl kam direkt auf meinen Fuß. Das Loch war nicht sehr groß, es landete wirklich nichts auf dem Reifen, sondern nur auf dem Stiefel und der Raste. Das habe ich aber erst nach dem Rennen bemerkt, bis dahin hat es sich einfach nur wie eine lockere Fußraste angefühlt.“

Das zweite Rennen war die letzte Chance auf einen Sieg. „Ein guter Start und eine perfekte erste Runde waren das – und ich konnte die Führung übernehmen“, so Hobelsberger. „Das ganze Rennen fuhr ich nach meinem Gefühl, konnte die Reifen einteilen und machte keinen einzigen Fehler. Was in den letzten Runden mit den Reifen passieren würde, war mir klar, aber ich konnte mich darauf vorbereiten. Als ich sah, dass ich 3,4 Sekunden Vorsprung vor Hannes Soomer habe, habe ich meine Linien etwas angepasst.“

Es gibt nur zwei Fahrer in der IDM Superbike 2023, die in allen Rennen Punkte geholt haben – einer davon ist Hobelsberger. Die permanenten privaten Trainings, die Stunden auf dem Rennrad, beim Schwimmen oder beim Motocross haben sich ausgezahlt.

GERT56 und Hobelsberger waren ein schlagkräftiges Team. Wie und wo es für den Bayern weitergeht, steht noch nicht fest. Teamchef Karsten Wolf hat zum ersten Mal nicht wie bisher zum Finale preisgegeben, wie die Aufstellung für 2024 aussieht.