Ein neues Team, ein neuer Fahrer. Die IDM Superbike erfreut sich höchster Beliebtheit. Skach Motors Kawasaki Racing wird 2024 das zweite Team der Grünen neben der langjährigen Mannschaft von Emil Weber in der Topklasse sein. Nach einem Test mit der ZX-10 RR in Mugello ist „Spider“ Martin Vugrinec als Fahrer fix.
Die Idee von einem Team in der Superbike-Klasse schwebte bei Oliver Skach schon lange im Raum. Doch das Vorhaben musste erst reifen, denn die Frage, mit welchem Hersteller er sich einigt, beschäftigte den 38-Jährigen aus Dormagen immens. Ducati war ein Wunschkandidat. BMW kam nicht in Frage, da bereits die Hälfte des Feldes auf dem Fabrikat unterwegs ist. Nun kam die Einigung mit Kawasaki Deutschland. Der Vertrag ist auf zwei Jahre ausgelegt. Skach will „vernünftigen, qualitativen Motorsport betreiben.“ Als Ex-Rennfahrer, der mittlerweile ein Motorradgeschäft betreibt und immer noch in der Szene aktiv ist, kennt er sich in der Materie aus. Die Dark Dog Challenge, die IDM Superbike und die Langstrecken-WM waren nur einige seiner Stationen.
Seine Fahrerwahl von Ex-Supersportler Martin Vugrinec schien für das neue Team zunächst umstritten zu sein. Der Kroate hat sich mit seiner energischen Fahrweise und auch wegen einiger Stürze und Aktionen in der Vergangenheit nicht nur Freunde gemacht. Doch der 24-Jährige hat nach einem Test in Mugello seine ganze neue Truppe von sich überzeugt. In anderthalb Tagen spulte er 35 Runden auf der Strecke ab, die auf der Ideallinie zur Hälfte nass war. Nachher waren sich alle einig: „Vugrinec passt.“ Dieser wiederum ist dankbar für die Chance, in einem Team zu fahren, wo er endlich entlastet wird und sich aufs Fahren konzentrieren kann. Bisher hat der Wahl-Bochumer die Show immer mit seiner Familie bestritten. Als Underdog in diesem kleinen Team schaffte es der Yamaha-Fahrer 2020 dennoch bravourös, IDM-Vize in der Supersportklasse zu werden. Vugrinec ist für seinen unbedingten Willen zum Erfolg und seine Zähigkeit bekannt.
2022 fuhr er in der Spanischen Supersport-Meisterschaft, errang Podiumsplätze, hatte drei Motorschäden und war am Ende trotz aller Widrigkeiten Gesamt-Sechster. 2023 sollte ein Moto2-EM-Jahr auf einer Kalex-Honda werden. „Das Angebot des Teams, mit dem wir verhandelt haben, war sehr teuer, aber bezahlbar, wir haben zugesagt“, erzählt Vugrinec. Aber gleich nach dem ersten Rennen kam es zur Trennung. Bei Vugrinec sackte die Motivation in den Keller. In der IDM kam der Spaß zurück. Er fuhr sechs Rennen und dabei ein Mal aufs Podium. Aber schon im Sommer stand für ihn fest: „2024 steige ich in die IDM Superbike auf.“