Bis zum IDM-Finale in Hockenheim im September ist er noch am Start, dann hört er auf. IDM-Superbiker Marc Moser wird seine Rennsportkarriere beenden.
Bereits im vergangenen Jahr beschäftigte sich Marc Moser mit seinem Rückzug. Dass Ducati-Projekt seines Vaters in der IDM Superbike habe ihn aber so gereizt, dass er eine weitere Saison in Angriff nahm. Aber bereits in Oschersleben habe er gemerkt, dass es auf Dauer nicht weitergeht. „Ich kann mit den jungen Wilden nicht mehr mithalten“, begründet der 30-jährige Hesse seine Entscheidung und fügt hinzu: „Ich habe nach wie vor riesigen Spaß am Motorradfahren, aber wenn ich vorne nicht mithalten kann, kann ich nicht von Erfolgen zehren. Es ist eher belastend.“
Mosers Prioritäten haben sich in den letzten Monaten grundlegend geändert. Er ist als Unternehmensberater in Frankfurt/Main tätig und hat einen Vollzeitjob mit Verantwortung übernommen. „Dadurch kann ich nicht mehr so viel Zeit und Gedanken für den Rennsport aufwenden, wie ich es müsste.“ Und er gibt offen zu: „Früher war es für mich einfach, in ein Rennwochenende zu starten, jetzt brauche ich zwei Sessions auf der Strecke, bis ich den Rhythmus finde.“ Marc Moser ist einer der wenigen Rennfahrer, welche ihr nahendes Karriere-Ende so offen und ehrlich beschreiben. Es gehört Mut dazu, sich selbst zu reflektieren und den Tatsachen ins Auge zu sehen.
Moser war 22 Jahre lang in Paddocks auf der ganzen Welt unterwegs. „Ich bin überaus dankbar, dass ich das alles machen konnte und immer Unterstützer hatte.“ Seine Highlights waren zweifelsohne die IDM-Siege. Den letzten brachte er am 24. Mai 2021 ins Ziel, als er Nerven wie Drahtseile bewies. Als Einziger rückte er damals auf einer Yamaha mit Slick-Bereifung ins erste Superbike-Rennen von Oschersleben aus – und gewann. 2013 war Moser Gesamt-Dritter in der IDM Supersport gewesen. Mehrere Jahre verbrachte er im FIM Superstock 1000-Cup im Rahmen der Superbike-WM.
Mit dem Studium zum Bachelor international Business hat sich dann vieles verändert, „aber komplett werde ich nicht aus der Szene verschwinden“, kündigt Moser an, „man wird mich immer wieder einmal im Fahrerlager sehen.“
