IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SBK: GERT56 gibt Gas mit Finsterbusch und Jähnig

IDM SBK: GERT56 gibt Gas mit Finsterbusch und Jähnig

Bleiben auch in der Saison 2025 bei GERT56: Routinier Toni Finsterbusch und der immer stärker werdende Jan-Ole Jähnig. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Dino Eisele

Diesmal hat sich GERT56-Teamchef Karsten Wolf nicht beeilt. Das Bewerten der letzten beiden Jahre in der IDM-Geschichte dauerte im mitteilungsfreudigen Team rund um den eloquenten „KW“ sogar ungewöhnlich lange. Doch jetzt meldet sich der gewichtige Sachse zu Wort und gibt für 2025 Toni Finsterbusch und Jan-Ole „JO“ Jähnig als Fahrer der BMW M 1000 RR in der IDM Superbike bekannt.

Der Fokus 2025 liegt auf der Entwicklung von Jan-Ole Jähnig, der sich trotz einiger Angebote im Fahrerlager für einen Verbleib bei GERT56 entschieden hat. Ihm zur Seite wird Toni Finsterbusch an Bord bleiben, der „noch lange nicht genug“ hat.

Karsten Wolf hat sich seine Gedanken gemacht und auch die zurückliegende Saison nüchtern betrachtet. Er blickt zurück: „Dass wir 2024 noch weiter vom IDM-Titel weg waren als im Vorjahr und damit die gemeinsamen Ziele von Patrick Hobelsberger und dem Team verfehlt haben, ist nüchterne Realität.“ Zur Erinnerung: Der Titelgewinn war angestrebt. Vom Saisonauftakt auf dem Sachsenring war Hobelsberger als Meisterschaftsführender nach Hause gefahren. Nach dem Hockenheim-Finale ging er als Gesamt-Vierter in die Geschichte ein.

„Und welche Botschaft sendet uns ein 31-jähriger Toni Finsterbusch mit einem sensationellen Gesamtrang 3 in der Meisterschaft“, stellt Wolf fragend klar und sinniert: „Dass Erfolg auch in einem klugen Risikomanagement liegt? Dass man angreift, wenn es geht und verwaltet, wenn es eng wird? Klingt langweilig, oder? Weit gefehlt! Wir reden hier von den Top 3 der stärksten Superbike-Serie Europas, nur bezwungen vom Meister und Vorjahresmeister. Und wo kam er her? Nach einem komplizierten Schien- und Wadenbeinbruch im Winter humpelte er am Sachsenring aufs Podium. Ein brachialer Abflug in FP1 in Schleiz hinderte ihn nicht mit einem lädierten Knie in Schleiz und Assen fett zu punkten. Und fragst du ihn nach seinem Befinden, wirst du immer ein „geht schon“ zur Antwort bekommen. Als Fahrersprecher ist er geachtet und geschätzt, was nicht zuletzt in der guten Lösung gemeinsam mit Rennleiter Stefan Beck im Nebelchaos am Nürburgring gipfelte. Eine Lösung, die dem Sport und gleichzeitig der Sicherheit der Aktiven zugewandt war.“ War das der beste Toni Finsterbusch aller Zeiten? Wenn er ohne Verletzung durch den Winter kommt, kann auch 2025 sein bestes Jahr werden.

In aller Munde war dieses Jahr der 23-jährige Thüringer „JO“, den der Teamchef ausgiebig lobt. „Er hat alle Tasten benutzt, auf dem Möglichkeiten-Klavier, was wir ihm vom Team hingestellt haben. Er ist ganz klar über das Fahren gekommen und benutzt die technische Entwicklung als Hilfestellung. Sein Herausbeschleunigen aus den Kurven, seine Linienwahl und seine Agilität verkörpern Superbike fahren auf höchstem Niveau. Klar, nach den drei Stürzen in Folge wurde analysiert und diskutiert. Doch nach dem dritten Abflug in Serie ließ ich es mir nicht nehmen, mal mit meinem jungen Fahrer zu sprechen. Ob es die richtigen Worte waren und ob sie etwas bewirkt haben, wird man nie erfahren. Dem Wunsch, seine Angriffe klarer und konsequenter vorzutragen, kam er in Hockenheim mit zwei zweiten Plätzen mehr als zur Genüge nach.“

Aus logistischer, personeller und finanzieller und finanzieller Sicht war die Saison 2024 laut Wolf eine große Herausforderung. Die Konstellation bot zwar viele Chancen, rief aber auch Probleme auf. Bereits frühzeitig sei klar gewesen, 2025 wieder nur zwei Motorräder einzusetzen.