Mit zwei Podiumsplätzen im großen IDM-Finale von Hockenheim hat sich das Team GERT56 by RS Speedbikes von der Saison verabschiedet. Chef Karsten Wolf denkt längst über 2026 nach, sieht in der Superbike-Klasse Verbesserungspotential und vor allem will er Jan-Ole Jähnig in besseres Fahrwasser bringen.
Stammfahrer Toni Finsterbusch beendete die Saison als Gesamt-Vierter. Das lief nicht nach Plan. Verschlechtern um einen Platz wollte er sich eigentlich nicht, doch 7,5 Punkte fehlten zum Schluss zum dritten Rang. Und das obwohl der Sachse heuer einen Podestplatz mehr als im vergangenen Jahr hatte. Vor allem war Finsterbusch im Hockenheim-Finale an seinem ersten Sieg in der Königsklasse dran wie lange nicht. Im ersten Lauf musste sich der BMW M 1000 RR-Fahrer um 0,064 Sekunden dem späteren Meister Lukas Tulovic (Ducati) geschlagen geben. Auch im zweiten Rennen hatte Finsterbusch den Sieg zum Greifen nahe, verlor ihn aber um 0,603 Sekunden an Altmeister Florian Alt (Honda). Zum Sieger der Herzen ist Finsterbusch laut Teamchef Karsten Wolf längst avanciert und er sagt dazu: „‚Leistungsdichte‘ war in diesem Jahr das meist-strapazierte Thema. Wir haben damit nicht Platz drei verloren, sondern Platz vier gewonnen.“
Teamkollege Jan-Ole „JO“ Jähnig wurde wie schon vor einem Jahr Gesamt-Sechster. „Er konnte im Finale vor allem in Rennen zwei die Rundenzeiten aus dem Training reproduzieren und zeigte im Kampf mit Leandro ‚Tati’ Mercado wieder den Biss, für den wir ihn so lieben“, kommuniziert Karsten Wolf in verbaler Stärke und glaubt: „Verbesserte Starts und Rennergebnisse im Qualifying-Bereich machen ihn auch 2026 wieder zu einem Podiumsaspiranten.“ Wolf verfolgt aber auch eine Hoffnung: „Wünschenswert für ihn wäre ein Engagement in der EWC im Hause BMW Motorrad, verbunden mit der Teilnahme an der IDM.“
“Was bleibt noch?”, stellt Teamchef fragend in die Runde. “Natürlich die ehrliche Gratulation an den IDM-Champion Lukas Tulovic und Ducati Frankfurt und alle Platzierten. Die Chancenlosigkeit gegen dieses Paket akzeptieren und respektieren wir nur für dieses Jahr. Dies jedoch gepaart gepaart mit der Forderung einer Balance auf Performance. Entsprechende Wünsche wurden bereits an die Verantwortlichen der Motor Presse Stuttgart eingereicht.“ Vom Ergebnis will Wolf die Teilnahme am Wettbewerb im nächsten Jahr abhängig machen.