IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SBK: Alt pickt Mikhalchik die Sahne vom Kuchen

IDM SBK: Alt pickt Mikhalchik die Sahne vom Kuchen

Die Honda mit der Startnummer "1" steht morgen auf der Pole Position in der IDM Superbike. Das erste Rennen wird 12:20 Uhr gestartet, das zweite 17:20 Uhr. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Dino Eisele

Ilya Mikhalchik kann heute feiern. Der Ukrainer vom Team Champion Alpha Van Zon BMW ist 28 Jahre geworden. Die Pole Position in der IDM Superbike an diesem Tag zu holen, hätte das Sahnehäubchen für ihn bedeutet. In der nur 15-Minuten dauernden Superpole-Qualifikation sah lange auch alles danach aus. Bis Florian Alt (Holzhauer Racing Promotion) eine Hammer-Runde auf dem 4,555 Kilometer langen Asphalt des TT Circuit auspackte.

Mikhalchik oder Alt? BMW oder Honda? Der Titelkampf in Deutschlands höchster Straßenrennsportklasse hat sich zugespitzt. Wenn keine gravierenden Zwischenfälle eintreten, wird von einem der beiden Fahrer der Sack zugemacht. Titelverteidiger Florian Alt kämpft mit der Honda CBR 1000 RR-R gegen eine extrem starke BMW-Macht an. Der dreifache Superbike-Meister Ilya Mikhalchik liegt in der Meisterschaftswertung mit 163 Punkten in Führung. Alt hat acht Zähler Rückstand. Ob er die Pole Position nutzen kann, um die Lücke zu schließen, bleibt bis morgen ein großes Fragezeichen. In Assen ist BMW seit jeher eine Macht. Vor einem Jahr hat Mikhalchik hier beide Rennen gewonnen.

„Unsere Chancen an BMW vorbeizukommen, sind genauso ungünstig wie auf dem Schleizer Dreieck“, weiß Alt. „Wir haben mit dem Fahrwerk einen großen Schritt gemacht, aber der Reifen-Grip auf der Flanke fehlt. Das tut in den langgezogenen Kurven sehr weh. Aber ich weiß wiederum auch, dass Ilya nicht so gut mit Druck umgehen kann. Das hat er in der Vergangenheit gezeigt. Also werde ich versuchen, ihn unter Druck zu setzen. Jetzt hat das BMW-Team allerdings frische Motoren, damit ist unser Vorteil auf der Geraden nicht mehr so spürbar.“ Günstig könnte sich für Alt auswirken, wenn Leandro Mercado zu Beginn des Rennens mit der Weber-Kawasaki für etwas Bewegung zwischen der BMW-Meute sorgt oder auch Maximilian Kofler (Yamalube Motorsport Kofler). Auch sie haben es in die Top Ten der Startaufstellung geschafft.

Hannes Soomer (Enos Motorsport) verdrängte den jungen Wilden GERT56-Fahrer Jan-Ole Jähnig aus der ersten Startreihe, neben dem der Teamkollege Patrick Hobelsberger steht. Der Bayer hatte hoch gepokert und war über den Umweg der Superpole 1 in die Superpole 2 gekommen. Die schnellsten drei Fahrer aus der SP1 dürfen mit den zwölf schnellsten und bereits seit Freitag feststehenden Fahrern um die endgültigen Startplätze bis zum 15. Rang zu kämpfen.

Der direkte Einzug in die Superpole 2 gelang zum ersten Mal dem Niederländer Rob Hartog (Team SWPN). Die Crew des 32-jährigen Yamaha-Fahrers. Die Buchstaben im Team-Namen stehen für Stichting Wegrace Promotie Nederland. SWPN ist offizieller Partner von Stichting Zorgeloos Kind. Die Stiftung versucht, schwer- oder langzeitkranken Kindern, darunter der gesamten Familie, einen Tag zu ermöglichen, damit die Krankheit für eine Weile in den Hintergrund gedrängt wird. Und auch die Kinder, die nicht mehr unter uns sind, sind nicht vergessen. Am Renn-Truck sind sie auf einer Liste verewigt und immer dabei.

Superpole 1: Patrick HOBELSBERGER (BMW), Max ENDERLEIN (Yamaha), Maximilian KOFLER (Yamaha), Kevin ORGIS (BMW), Lorenzo ZANETTI (Ducati), Thomas GRADINGER (Yamaha), Martin VUGRINEC (Kawasaki), Luca GRÜNWALD (BMW), Oliver KÖNIG (Ducati), Marc MOSER (Ducati), Sandro WAGNER (BMW), Leon FRANZ (BMW), Björn STUPPI (BMW), Julius ILMBERGER (BMW)

Superpole 2: Florian ALT (Honda), Ilya MIKHALCHIK (BMW), Hannes SOOMER (BMW), Jan-Ole JÄHNIG BMW), Patrick HOBELSBERGER (BMW), Leandro MERCADO (Kawasaki), Maximilian KOFLER (Yamaha), Colin VELTHUIZEN (BMW), Toni FINSTERBUSCH (BMW), Bálint KOVÁCS (BMW), Milan MERCKELBAGH (BMW), Jan MOHR (BMW), Max ENDERLEIN (Yamaha), Philipp STEINMAYR (BMW), Rob HARTOG (Yamaha)