Es war ein heißer Saisonauftakt für die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM). Nicht nur das Wetter zeigte sich am vergangenen Wochenende in der Motorsport Arena von der besten Seite. Vor allem auf der Rennstrecke spielte sich ein Feuerwerk der Emotionen ab.
In den drei IDM-Klassen ging es erstmals um Punkte. Jedes Rennen für sich sorgte für Schnappatmung. Angefangen vom Nachwuchs bis hin zu den Top-Stars.
In der Top-Klasse Superbike, wurde die Frage beantwortet, wer das offizielle BMW-Werksteam schlagen kann. In den letzten acht Jahren holte das Team sechs Titel. Schon in der Superpole kam die Ansage von Lukas Tulovic (Triple M Racing Ducati Frankfurt). Er war im Kampf um die beste Startposition mit einer Bestzeit von 1.23,905 min eine halbe Sekunde schneller als der Rest.
Der Meister von 2023 und Vize des letzten Jahres Florian Alt (Holzhauer Racing Promotion) qualifizierte sich auf Honda für den zweiten Startplatz. Als Dritter sicherte sich BMW-Junior Jan-Ole Jähnig (GERT56 by RS Speedbikes) einen Platz in der ersten Reihe. Auf den Plätzen 1 – 3 gaben sich somit drei verschiedene Motorradmarken die Ehre. Eines war sicher: Das komplette Paket mit Ducati, Honda, BMW, Yamaha und Kawasaki würde größten Unterhaltungswert bieten.
IDM Superbike: Favoritenausfälle und BMW-Führung
Im ersten Rennen überschlugen sich die Ereignisse. Alt hatte nach einem technischen Defekt einen heftigen Quersteher. Tulovic parkte seine rote Diva nur wenige Meter entfernt ebenfalls mit einem Defekt am Streckenrand. Leandro „Tati“ Mercado (Masteroil Alpha Van Zon BMW) bekam den ersten Saisonsieg auf dem Silbertablett serviert. Doch auch der Argentinier kam nicht ins Ziel. In der vorletzten Runde rutschte er mit eingeklapptem Vorderrad von der Strecke. Nach 18 Runden gewann sein Teamkollege Hannes Soomer aus Estland auf der gelb-schwarzen BMW das Rennen. Die nachfolgenden Plätze gingen an die BMW-Markenkollegen Toni Finsterbusch und Jan-Ole Jähnig vom Team GERT56 by RS Speedbikes.
Das zweite Rennen wurde zu einer Triumphfahrt von Ducati-Hoffnung Lukas Tulovic, der sich 3,760 Sekunden von den Verfolgern absetzten konnte. Alt konnte mit der Honda eine zeitlang mithalten. bekam aber später Besuch von Zanetti und der den zweiten Platz übernahm. Hannes Soomer hatte sich im Laufe des Rennens Stück für Stück nach vorn gerobbt und legte sich auf den letzten Metern Ellbogen an Ellbogen mit Zanetti an, was P2 als Ausbeute mit sich brachte. Der Este fuhr als Meisterschafts-Führender mit 45 Punkten nach Hause. Zanetti wurde Dritter und für Florian Alt verpasste das Treppchen und wurde Vierter.
IDM Supersport: Kopf-an-Kopf-Rennen
In der IDM Supersport ging es ebenso hart zur Sache. Andreas Kofler (Yamalube Motorsport Kofler) landete einen lupenreinen Sieg im ersten Lauf. Lange kämpfte er aber gegen den energischen und ebenso forschen Honda-Fahrer Dirk Geiger (MCA Racing), der der gegen Ende des Rennens leider mit technischen Problemen zurückfiel. Im zweiten Lauf gab es für den Deutschen allerdings kein Halten mehr. Zwei Führungswechsel innerhalb von zwei Kurven, ein paar Berührungen, aber ein fairer Ausgang. Der Sieg ging am Ende mit 95 Tausendstelsekunden Vorsprung an Geiger. In den Genuss von Podiumsluft kamen auch die beiden Ducati-Fahrer Luca de Vleeschauwer (Track and Trades Wixx Racing) und Daniel Blin (AF Racing).
IDM Sportbike: Doppelsieg für Svendsen
Oliver Svendsen entpuppte sich auf der Triumph Daytona 660 als Überflieger in der neuen IDM Sportbike, dem Nachfolger der bisherigen Nachwuchsklasse IDM Supersport 300. Der Österreicher Luis Rammerstorfer (Team Freudenberg) eroberte die Pole Position, vermasselte aber im ersten Rennen den Start und wurde Dritter. Ganz vorn gab es einen erbarmungslosen Kampf zwischen Aprilia-Fahrer Petr Svoboda (WRP Racing) und Svendsen, der in der letzten Runde zuschlug. Damit wurde der 21-jährige Däne der erste IDM Sportbike-Sieger. Rammerstorfer streckte im zweiten Lauf in Führung liegend die Hand nach dem größten Pokal aus – bis die Kette am Motorrad riss. Svoboda war nun vorn, aber Svendsen noch nicht fertig. Ein brachialer Highsider und ein Kopf-an-Kopf-Rennen brachten die Entscheidung: 0,033 Sekunden Vorteil für Svendsen. Der Deutsche Justin Hänse (Motorradtke GYTR by Penz 13) hatte sich mit seiner Yamaha als Dritter rausgehalten.
„Das war ein Auftakt, wie wir ihn uns wünschen“, sagt Serienmanager Normann Broy, „es wurde mit dem Messer zwischen den Zähnen gekämpft und wir haben trotz vieler enger Manöver absolut fairen Motorsport erlebt. Das gilt auch für die beiden Gastklassen ADAC Junior Cup und Northern Talent Cup. Unser Angebot gefällt den Zuschauern und wir haben neue Fans gewonnen, wie der Pit-Walk durch die Boxengasse gezeigt hat.“
Die nächste IDM-Veranstaltung findet vom 30. Mai bis zum 01. Juni 2025 auf dem Schleizer Dreieck statt. Auf Deutschlands ältester Naturrennstrecke ist die IDM ein Volksfest, zu dem rund 30.000 Besucher pilgern.