IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
Die große IDM-Vorschau zum Saison-Auftakt

Die große IDM-Vorschau zum Saison-Auftakt

Noch zwei Mal schlafen, dann geht es auf dem Sachsenring in die Vollen mit einem atemberaubenden Programm. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Mark Walters, Dino Eisele

Sieben Klassen, sieben Mal neue Action. Wenn die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) am kom-
menden Wochenende nach zwei Jahren Pause wieder auf dem Sachsenring gastiert, steppt im deutschen Motorrad-
mekka der Bär. Zumal auch etliche einheimische Fahrer am Start sind. Drei Tage lang wird den Fans ein äußerst ab-
wechslungsreiches Programm geboten.

Wenn Deutschlands höchste Straßenrennsportklasse IDM Superbike in die Kurven einbiegt, herrscht Hochspannung.
Stars wie Ilya Mikhalchik (UKR/BMW), Florian Alt (DEU/Honda), Leandro „Tati“ Mercado (ARG/Kawasaki) und Vladimir
Leonov (VAE/Yamaha) geben sich die Klinke in die Hand. Sie sind auch die prädestinierten Titelfavoriten. Für die vier beteiligten Motorradmarken in der Klasse geht es um die Ehre und ums Prestige. Die hochgezüchteten Rennmaschinen haben reichlich 220 PS und fahren im Top Speed über 300 km/h.

Mittendrin im Feld ist auch Paul Fröde, 20 Jahre jung, Honda-Fahrer aus Hohenstein-Ernstthal. Für ihn ist es nur ein Katzensprung bis zur Rennstrecke.Wenn er mit dem Auto fährt, ist der Motor bis zum Ziel noch nicht einmal halbwegs warm gelaufen. Bei seinem Heimrennen wird der Superbiker aus dem HRP-Junior-Team allerdings gefordert sein wie sonst nirgendwo. „Ich werde mit Sicherheit viele Besucher und Gäste haben. Es ist das Tollste überhaupt, wenn man auf seiner Heimstrecke fahren kann“, sagt Fröde, der Familie, Freunde, Sponsoren und Unterstützer erwartet. „Ich freue mich drauf, obwohl es ein Fluch und Segen zugleich ist. Ich muss mich ja auch aufs Fahren konzentrieren. Aber in der MotoGP ist das auch nicht anders und die kriegen das auch hin. Ich auch.“
Fröde hat in den letzten Wochen ein sportliches Programm abgespult. Nach seinem Schlüsselbeinbruch bei Wintertests im spanischen Valencia war nämlich erstmal Schluss und der Sachse hatte vier Wochen Zwangspause. „Platte rein, wieder links, alles wie gehabt“, spielt er auf den gleichen Vorfall von 2022 an. „Aber jetzt merke ich nichts mehr davon.“ Er hat in jetzt noch Most trainiert, auf dem Sachsenring und in Oschersleben. Zum ersten Mal abgerechnet wird am kommenden Wochenende in der deutschen Motorradhochburg, auf deren Strecke auch die Motorradweltmeisterschaft ausgetragen wird. Hier wird sich Mann gegen Mann zeigen, wer das beste Paket an den Start bringt.
Als Gastfahrer haben sich die beiden Sachsen Moritz Jenkner und Kevin Orgis, die sonst in anderen Klassen antreten, angemeldet, um sich vor dem heimischen Publikum zu präsentieren.

In der IDM Supersport hat der Hohenstein-Ernstthaler Max Enderlein nach seinem dritten Meistertitel die Klasse
verlassen und der Weg ist frei für neue Podiumskandidaten. Dabei gibt es Wissenswertes, denn ab jetzt können die
Zuschauer ganz neue Motorräder auf der Strecke erleben. Grund ist das technische Reglement der FIM World Super-
sport, das an 2023 mit geringen nationalen Abweichungen auch in der IDM umgesetzt. Die IDM Supersport geht in
die „Next Generation“. Das heißt: Sie erlaubt den Einsatz von Motorrädern, die nicht in die traditionelle 600er-Klasse
passen wie zum Beispiel die Triumph Street Triple 765 RS. Damit die Chancen von allen Marken in der Klasse gleich
sind, werden die verschiedenen Konzepte der Motorräder aneinander angepasst. Das geschieht über eine raffinierte
Balanceregel. Analog zur Weltmeisterschaft ist jetzt auch in den IDM-Motorrädern eine Einheitselektronik verbaut.

In der Nachwuchsklasse IDM Supersport 300 fahren die jungen Wilden. Diese Kämpfe sollte sich der Zuschauer nicht entgehen lassen, denn nicht selten enden sie erst im Fotofinish auf der Ziellinie. Es ist viel los auf dem Sachsenring am kommenden Wochenende, zumal auch der Northern Talent Cup, der Twin- Cup und der Yamaha R7-Cup auf der Agenda stehen.

Ein Sahnehäubchen im Zeitplan ist der Auftritt der Seitenwagen-Weltmeisterschaft, die der IDM-Promoter und Orga-
nisator Motor-Presse Stuttgart erst seit wenigen Wochen parallel dazu übernommen hat. Mit vielen Titelträgern aus
dem deutschsprachigen Raum besitzt die Disziplin eine sehr erfolgreiche Geschichte, die jetzt ein neues Kapitel be-
kommt. Die Weltmeister Todd Ellis/Emanuelle Clement oder Tim Reeves/Mark Wilkes lassen sich das genauso wenig
entgehen wie die deutschen Meister Josef Sattler/Luca Schmidt.

Worauf noch warten? Die Eintrittspreise liegen zwischen 5,00 Euro für das Tagesticket am Freitag bis 35,00 Euro für die Karte für das ganze Wochenende. Alle Rennsportfans, die bereits im Besitz eines aktuellen Tickets für die MotoGP-WM sind, erhalten im Vorverkauf 10% Ersparnis auf das IDM-Ticket. Die rabattierte Eintrittskarte kann ausschließlich an der Vorverkaufsstelle der Sachsenring Event GmbH auf der Hohensteiner Straße 18 in Oberlungwitz am Sachsenring gekauft werden. Das Ganze funktioniert ganz einfach: GP-Ticket vorzeigen, IDM-Ticket zum Sonderpreis lösen. Fertig.