Dion Otten feiert seinen ersten IDM-Sieg. Der 15-jährige Honda-Pilot aus Assen ist im ersten Rennen der IDM Supersport 300 um 0,075 Sekunden schneller als sein Landsmann Victor Steeman auf KTM. Das 18-jährige aus Lathum war zwar Trainingsschnellster, musste aber wegen eines fehlenden Kontrollstickers am Pirelli-Einheitsreifen auf den fünften Startplatz strafversetzt.
Mit der einzigen Honda im Feld kann sich Otten gegen die versammelte Konkurrenz von KTM, Yamaha und Kawasaki durchsetzen. „Nach meinem Teststart im Rahmen der Dutch TT in Assen fühle ich mich auf der Honda noch wohler“, berichtet Otten. In Zolder entscheidet er das packende Kopf-an-Kopf-Rennen mit Steeman äußerst knapp für sich.
Im Rennen über 12 Runden wechselt mehrfach der Führung. In der vorletzten Runde liegt Victor Steeman vor Otten. „Ich habe gemerkt, dass er früher bremsen muss“, so Otten, der Steeman eingangs der letzten Runde überholt. „In der letzten Schikane hat er nochmal attackiert, aber ich konnte dagegen halten“, schildert der Honda-Pilot das packende Finale.
Steeman zeigt nach der Zieldurchfahrt sein Pokerface. Zudem macht ihn eine Erkältung noch wortkarger. Zerknirscht gibt er zu Protokoll: „Es war kein enges Rennen, weil ich schneller war als er. Aber meine Bremse hat nachgelassen. Hoffentlich bekommen wir das zum zweiten Rennen wieder hin.“ In Abwesenheit der beiden WM-Piloten Jan-Ole Jähnig und Max Kappler möchte Steeman sein Punktekonto in der IDM-Nachwuchsklasse ausbauen.
Bester Deutscher wird Toni Erhard auf KTM als Gesamtdritter. Das 17-jährige Talent aus dem Kiefer Racing Team erlebt vor dem Start bange Minuten. „Der Motor dreht zu hoch und wir können den Fehler nicht finden“, berichtet der von der ADAC Stiftung Sport geförderte Fahrer. „Wenn wir die Ursache nicht finden, können wir nicht starten.“ Doch kurz vor dem Beginn des Rennens wird der Fehler in der Elektronik aufgespürt und Erhard kann seinen Platz in der ersten Startreihe beziehen.
Im Rennen folgt Erhard den beiden holländischen Kampfhähnen an der Spitze. Der Fahrer aus Schwarzenberg im Erzgebirge hält sich aber klug aus dem Zweikampf heraus und fährt sicher die Punkte für den dritten Platz nach Hause. Max Schmidt, der ADAC-Cup-Sieger von 2017, hat nicht so viel Glück: Er scheidet drei Runden vor Schluss aus.