IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
FIM Sidecar: Pekka siegt und Schlosser verliert an Boden

FIM Sidecar: Pekka siegt und Schlosser verliert an Boden

Sprintrace der FIM Superside auf dem TT Circuit in Assen: Pekka Päivärinta hat seinen 35. Sieg geholt. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Mark Walters

Markus Schlosser hat die Nase gestrichen voll. Auch bei der vorletzten Sidecar-WM-Runde in Assen verließ ihn das Glück, während Pekka Päivärinta das Sprintrennen vor Titelverteidiger Harry Payne gewann. Das Wochenende in den Niederlanden könnte zu einer Vorentscheidung im Titelkampf werden.

Zuerst holten sich die Brüder Sam und Tom Christie (Team Hannafin/LCR Yamaha). im Qualifying völlig überraschend die Pole Position. Sie gelten als Inbegriff der Konstanz und standen bisher immer auf dem Podium. Aber dass sie im Rahmen der Superbike-WM auf dem TT Circuit auch im Qualifying extrem auftrumpfen würden, kam unerwartet. Die Briten blieben sogar zweieinhalb Sekunden unter der Rundenzeit, die Harry Payne/Kevin Rousseau (Steinhausen Racing/ARS Yamaha) im August vorgelegt hatten. Im vergangenen Monat war die Sidecar-WM schon im Rahmen der IDM auf der Strecke gewesen. Markus Schlosser/Luca Schmidt (Team Schlosser/LCR Yamaha) durften ihr Gespann auf die zweite Position stellen. Harry Payne/Kevin Rousseau gingen vom dritten Startplatz aus ins Rennen.

Zwischen diesen drei Teams geht es um den WM-Titel. Das heutige verregnete Sprintrennen war die Kostprobe einer dramatischen Entscheidung. Schon der Anfang verlief turbulent. Ben Birchall/Patrick Rosney gingen zu forsch ans Werk und touchierten noch Todd Ellis/Emmanuelle Clément, bevor sie sich überschlugen.

Markus Schlosser kam in Führung liegend nur einen gefühlten Millimeter auf die weiße Linie und drehte sich im Kreis. Weil sich das Gespann nicht sofort wieder starten ließ, schoss die Konkurrenz rechts und links an ihm vorbei. Als es für den Schweizer und seinem deutschen Co-Piloten weiterging, blieb ihm nur eine Schadensbegrenzung übrig. Sie endete auf dem siebten Platz, nur 2,218 Sekunden vor dem zweiten deutschsprachigen Team mit Patrick Werkstetter/Valentin Pirat. Schlosser musste sich erst sammeln. „Ich kann es einfach nicht glauben. So viele fahren über den weißen Strich und es passiert nichts. Ich komme nur in die Nähe und schon geht es los. Wenn bei uns alles stimmt im Qualifying, dann fehlt uns das Glück im Rennen“, meinte Schlosser sichtlich mitgenommen. Paul Leglise/Marjorie Cescutti kamen auf die weiße Linie und flogen ab.

Payne bekommt Druck vom WildCard-Fahrer

Für Pekka Päivärinta/Adam Christie ging es vom vierten Startplatz aus an die Spitze. Der fünffache Weltmeister aus Finnland glänzte wie zu seinen besten Zeiten. Auf der rutschigen Fahrbahn war er voll in seinem Element. Im Winter fährt er zu Hause Eisrennen. Päivärinta gewann das Rennen mit 7,8 Sekunden Vorsprung vor Payne/Rousseau, die er absolut konsequent überholt hatte. Es war sein 35. WM-Sieg.
Die britisch-französische Kombination konnte von Glück reden. In den letzten zwei Runden bekam sie Besuch von Lewis Blackstock/Oscar Lawrence und hatte nichts mehr zu lachen. Die Nase von Blackstocks Gespann schnupperte zuerst an Rousseaus Schuh. In der letzten Runde tauchte die Verkleidung mit dem rot-gold-schwarzen Wabenmuster direkt neben den Titelverteidigern auf. Payne wehrte das Überholmanöver erfolgreich ab und hatte im Ziel wieder 0,468 Sekunden Vorsprung vor dem WildCard-Fahrer.

Ende einer Erfolgsstory

Für die Christie-Brüder endete eine bis dahin außerordentliche Erfolgsserie. In den Niederlanden kam die Briten zum ersten Mal in diesem Jahr nichts aufs Siegerpodium. In der WM-Wertung haben sie leicht Federn lassen müssen. Schlosser/Schmidt müssen einen weitaus härteren Schlag ins Kontor verdauen. Payne führt mit 205 Punkten vor Christie (191) und Schlosser (179).

Ergebnis Sprintrennen:

1. Pekka Päivärinta/Adam Christie (FIN/GB), ARS Yamaha
2. Harry Payne/Kevin Rousseau (GB/F), ARS Yamaha
3. Lewis Blackstock/Oscar Lawrence (GB), LCR Yamaha
4. Sam Christie/Tom Christie (GB), LCR Yamaha
5. Sam Laidlow/Jack Laidlow (GB), LCR Yamaha
6. Bennie Streuer/Manon Vissenberg (NL), ARS Yamaha
7. Markus Schlosser/Luca Schmidt (CH/D), LCR Yamaha.
8. Patrick Werkstetter/Valentin Pirat (D/F), ARS Yamaha
9. Lewis Nicol/Clement Conil (GB/F), LCR Yamaha
10. Rupert Archer/Ondrej Sedlacek (GB/CZ), ARS Yamaha