IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SBK: Tulovic streckt schon die Fühler aus

IDM SBK: Tulovic streckt schon die Fühler aus

Noch drei IDM-Veranstaltungen stehen auf dem Terminkalender. Lukas Tulovic will am Ende der Superbike-Meister sein. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Dino Eisele

Keinen einzigen Test ist Lukas Tulovic in der IDM-Sommerpause auf seiner Superbike-Ducati Panigale V4R gefahren. Der Meisterschafts-Zweite hofft, dass er Florian Alt in Assen die Führung abnehmen kann. „Tulo“ weiß um die Vorteile der roten Diva gegenüber der Konkurrenz und hat die Fühler sogar schon in Richtung Superbike-WM ausgestreckt.

Im niederländischen Assen kehrt die höchste deutsche Motorradserie am 15. August auf die Rennstrecke zurück. „Dann sehen wir, was geht“, sagt der 25-jährige Baden-Württemberger aus Eberbach. Drei Punkte trennen ihn in der Tabelle von Florian Alt, dem einzigen Honda-Fahrer im Feld. „Natürlich möchte ich das ändern und ganz vorne sein“, gibt er ohne Zögern zu. „Wir haben zwar keine Daten für die Ducati, auf die wir zurückgreifen könnten, aber die Streckencharakteristik kommt uns entgegen. Der Kurs ist schnell und flüssig zu fahren, das liegt mir persönlich auch gut.“

Tulo erzählt, was ihn so stark und überlegen macht: „Die Beschleunigung von unten heraus ist bei der Ducati gut. Und im zweiten und dritten Gang schiebt sie einfach richtig nach vorne. Das ist wirklich ein Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Und dann ist noch der Grip in den langen, schnellen Kurven ein echter Gewinn. Nur deshalb konnte ich Florian Alt auf dem Schleizer Dreieck überholen.“ Nur wenn er sich wie zuletzt in Oschersleben schwer tut, die Kupplung richtig zu dosieren und beim Start das Vorderrad hochgeht, verliert Tulo Zeit und Meter. Matthias Moser, der Teamchef von Triple M Racing Ducati Frankfurt, hatte zum Saisonbeginn eine Ansage gemacht: „Wir wollen den Titel holen und dafür haben wir Lukas geholt.“ Noch aber sind sechs Rennen zu fahren.

Dass sich Tulovic nach einem Platz in der Superbike-WM für 2026 umhört, ist der logische nächste Schritt. Einen ersten Vorstoß hat er zusammen mit Teamchef Moser gemacht, als sie beim Superbike-WM-Event auf dem neuen Balaton Park Circuit in Ungarn durchs Fahrerlager liefen. „Die WM-Zeiten und meine IDM-Zeit sind nicht so weit auseinander, wenn man die Ergebnisse der Rennen von Most vergleicht“, begründet Tulo die Initiative vom letzten Juli-Wochenende, „und natürlich werden wir alles versuchen, einen Platz zu bekommen, aber wir sind nicht die einzigen. Deshalb hören wir uns jetzt schon um.“

In den letzten Wochen hat Tulovic extrem viel gecoacht bei den Motorradtrainings von Philipp Hafeneger und gestern und vorgestern in Hockenheim als Trainer für die Motorradtalente der ADAC Stiftung Sport. Dort hat er so richtig am Kabel gezogen auf einer 250er-Honda aus dem Northern Talent Cup. Tulo hatte richtig Spaß an den Backen. „Robin Siegert, Smilla Göttlich, Anina Urlaß und Jason Rudolph haben die Pace gemacht. Ich musste meine 184 cm Körpergröße und 67 Kilo erst einmal zusammenfalten. Einfach so auf die NTC-Maschine raufzusteigen, ist gar nicht möglich.“