Eigentlich war das Kapitel Most für Lennard Göttlich und Lucas Krieg (Team Lausitz/ADAC Sachsen/ARS Yamaha) bereits abgeschlossen. Nach zwei kapitalen Motorschäden am vergangenen Wochenende auf dem Pannónia-Ring in Ungarn und der insgesamt dritte in dieser Saison, zog das sächsische Duo die Reißleine: Rückzug aus Most, Ursachenforschung statt Rennstress. Doch dann kam alles anders – und das buchstäblich in letzter Minute.
Morgens in der Vorlesung, abends überraschend in Most
„Gestern Mittag hätte ich selbst nicht geglaubt, dass ich vier Stunden später samt Gespann in Most stehen würde“, berichtet der 20-jährige Göttlich am Donnerstag nach dem Riders Briefing. Die Kehrtwende kam spontan während einer Uni-Vorlesung. Eine Nachricht seines Vaters brachte den Stein ins Rollen: „Wollen wir es nicht doch in Most versuchen?“ Offenbar war die Ursache für die Motorschäden gefunden und behoben. Zweimal war das Aggregat in Ungarn hochgegangen – für ein Privatteam wie das von Göttlich/Krieg ein sportlich wie finanziell eine enorme Herausforderung. Doch jetzt steht der vierte Motor bereit. Und mit ihm die allerletzte Hoffnung.
Definitiv kein fünfter Motor
„Wenn in Most wieder ein Motor kaputt geht, dann war’s das für uns in dieser Saison“, macht Göttlich deutlich. Einen weiteren Ersatz gibt es definitiv nicht mehr. Die Reserve ist aufgebraucht. Umso größer ist der Druck, dass der erneute Startversuch klappt. Das erste freie Training am Freitag wird zeigen, ob das Gespann durchhält.