Nach dem technischen Defekt im ersten IDM Supersport-Lauf in der Motorsport Arena Oschersleben besiegte Dirk Geiger (MCA Racing) im zweiten Aufeinandertreffen am Wochenende in einem hautengen Duell über 15 Runden den Titelverteidiger Andreas Kofler (Yamalube Motorsport Kofler).
Andy Kofler wollte sich mit einem seiner spektakulären Blitzstarts aus dem Staub zu machen. In dieser Hinsicht ist kein Kraut gegen den 20-jährigen Yamaha-Fahrer gewachsen. Dirk Geiger musste mit seiner Honda in dieser Phase unbedingt dranbleiben. Ansonsten hatte er keine Chance, sich mit seinem Gegner anzulegen. Das war ihm völlig klar, auch wenn er dadurch schon zu Beginn des Rennens ans Limit gehen musste. Ducati-Fahrer Daniel Blin (AF Racing) musste als Dritter den Zug abreißen lassen, doch mit ihm war ein weiterer Topanwärter auf den Sieg vorne dabei. Und gleichzeitig die Marken Yamaha, Honda und Ducati. Die Herstellervielfalt war beeindruckend.
Vier Runden dauerte es, bis sich Luca de Vleeschauwer (Track and Trades Wixx Racing) an Blin vobeigepresst hatte. Zwei Umläufe später knackte Geiger den bis dahin führenden Kofler, kriegte aber eine Retourkutsche. Melvin van der Voort (Track and Trades Wixx Racing) zog in der neunten Runde an Julius Caesar Rörig (MCA Racing) vorbei. Nur endete die Aufholjagd des langhaarigen Niederländers vorzeitig mit einem jähen Stopp: Sturz in der elften Runde.
Haariges Duell auf Augenhöhe
Als Geiger in der zwölften Runde den nächsten Angriff auf Kofler startete, schlug dieser abermals zurück. Und es ging noch weitaus enger. Für Geiger war das Rennen noch nicht entschieden. Zwei Führungswechsel innerhalb von zwei Kurven, ein paar Berührungen, aber ein fairer Ausgang. Auf dem Zielstrich hatte Geiger einen Vorsprung von 95 Tausendstelsekunden auf der Uhr stehen. Das war knapp. Und der Sieger strahlte: „Das war ein mega Wochenende. So ein Defekt wie gestern, der kann passieren. Heute habe ich meinen Plan eiskalt durchgezogen. Es waren ein paar geile letzte Runden.“ Da konnte ihm Kofler nur zustimmen, obwohl er lieber gewonnen hätte. Er meinte: „Ich habe mir das anders gewünscht. Aber so lange der Dirk und ich vorne so spielen, ist mir das Recht.“
Luca de Vleeschauwer hatte auch Sieg-Ambitionen gehabt, nachdem er gestern im ersten Supersport-Lauf Zweiter geworden war, „aber ich war völlig damit beschäftigt, das Tempo zu halten und habe zugesehen, dass ich wenigstens den dritten Podiumsplatz bekomme.“
Kofler reist mit 45 Meisterschaftspunkten als Gesamt-Erster aus Oschersleben ab. De Vleeschauwer hat 36 und Geiger 34 Zähler. Vermutlich wird sich MCA-Teamchef Stefan Schmidt das Ergebnis einrahmen. Sein Sohn Julius Caesar Rörig kam als Vierter ins Ziel und toppte damit noch das bisherige Karriere-Highlight aus dem ersten Rennen, als er Sechster war. Rörig platzte fast vor Stolz und fuhr noch in der Auslaufrunde zu Sieger Geiger, um ihn über das komplette Teamergebnis zu informieren.
Luca Göttlicher (Kawasaki Weber Racing) erreichte das erste Top-Ten-Ergebnis für Kawasaki und auch für Iñigo Iglesias (Triumph Germany Racing Team) ging es vorwärts.
IDM Supersport, Rennen 2:
1. Dirk GEIGER (DEU), Honda
2. Andreas KOFLER (AUT), Yamaha
3. Luca DE VLEESCHAUWER (BEL), Ducati
4. Julius Caesar RÖRIG (DEU), Honda
5. Štepán ZUDA (CZE), Yamaha
6. Filip FEIGL (CZE), Triumph
7. Marvin SIEBDRATH (DEU), Yamaha
8. Luca GÖTTLICHER (DEU), Kawasaki
9. Iñigo IGLESIAS BRAVO (ESP), Triumph
10.Lennox LEHMANN (DEU), Yamaha
11.Dylan CZARKOWSKI (NLD), Yamaha
12.Marcel BRENNER (CHE), Ducati
13.Till Benedikt BELCZYKOWSKI (DEU), MV Agusta
14.Ruben BIJMAN (NLD), Honda
15.Thomas EDER (DEU), Ducati
