IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SBK: „Pax“ hat das Ziel verfehlt und lacht trotzdem

IDM SBK: „Pax“ hat das Ziel verfehlt und lacht trotzdem

Ein Sieg und fünf zweite Plätze in der IDM Superbike: Patrick "Pax" Hobelsberger ist am Ende Gesamt-Vierter geworden. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Dino Eisele

Patrick „Pax“ Hobelsberger war 2024 in der IDM Superbike angetreten, um den Titel in der höchsten deutschen Straßenrennsportserie zu holen. Am Ende ist es für den BMW-Fahrer vom Team GERT56 der vierte Platz in der Gesamtwertung geworden, nur einen Punkt hinter seinem Teamkollegen Finsterbusch. Der Plan des 28-jährigen Bayern aus Landau an der Isar ist nicht aufgegangen. Doch statt verbittert zu sein, ist er bemerkenswert realistisch.

Mit seinem Sieg und einem dritten Platz zum Saisonauftakt auf dem Sachsenring schien er zunächst auf der Ideallinie zu liegen. „Doch dann sind ganz bescheuerte Sachen passiert, die nie hätten passieren dürfen“, blickt der gelernte Zimmerer zurück.

„Pax“, wie er von allen genannt wird, kam als Führender in der Topklasse zur nächsten Veranstaltung nach Oschersleben und nichts lief mehr rund. Es fing an mit zwei Stürzen und einem technischen Defekt im Training. „Im ersten freien Training habe ich den nassen Sektor nicht gesehen. Im dritten freien Training habe ich einen neuen Reifen genommen und mini-mini-minimal überbremst. Das war es.“ Im zweiten kam er wegen eines technischen Defekts auch nicht weit. Hobelsberger, der über ein Jahr ohne Sturz geblieben war, schaute deprimiert aus der Wäsche. Obwohl er sich im Superpole-Pre-Practice direkt für die Superpole 2 qualifiziert hatte, kam er in der entscheidenden Session mit seinen aufgezogenen Reifen sowie auch durch den Abbruch mit der roten Flagge wegen eines Sturzes nicht mehr zum Zug. Was für ihn blieb, war Startplatz 14. „Das ist richtig Scheiße gelaufen“, sprudelte es damals aus seinem tiefsten Inneren heraus. Von der Disqualifikation im zweiten Lauf ganz zu schweigen.

Später im tschechischen Most kam Pax von der Linie ab. Teamkollege Jan-Ole Jähnig stach in die entstandene Lücke hinein, was bei Hobelsbergers Rückkehr zu einer unsanften Berührung führte, die ihn auf Platz 17 zurückwarf. „Zu dem Zeitpunkt hatte ich den Titelkampf schon verloren“, ist er sich heute sicher, „und ich musste viel improvisieren. Die Rennen in Schleiz haben mir anschließend richtig gut getan, vor allem der dritte Platz im ersten Lauf, wobei die Strecke nicht gerade mein Favorit ist.“

Obwohl er den dritten Rang in der Gesamtwertung um einen Punkt verpasste, war der Saisonabschluss in Hockenheim noch ein richtiges Highlight für ihn. „Ich habe sechs Runden gebraucht, um die eine Sekunde Abstand zu Florian Alt aufzuholen und dann hatte ich ihn. Das war eine Genugtuung und hat mir viel bedeutet. Ich bin nach der Siegerehrung und dem Umziehen noch zu ihm gegangen und habe es ihm gesagt. Er hatte im Rennen gebissen und ich hatte gebissen. Er konnte dann auch mit mir drüber lachen.“

Wie geht es weiter bei Patrick „Pax“ Hobelsberger? „Keine Ahnung“, beteuert er, „es gibt momentan wirklich nichts zu erzählen, nicht einmal ansatzweise.“