IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SBK: Auf und ab im Qualifying, Mikhalchik auf Pole

IDM SBK: Auf und ab im Qualifying, Mikhalchik auf Pole

Kurzer Anruf: Ilya Mikhalchik hat es wieder geschafft und startet auch auf dem Nürburgring in der IDM Superbike von der Pole Position. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Dino Eisele

Hauchdünne Abstände im Qualifying in der IDM Superbike haben für die Startaufstellung in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) auf dem Nürburgring gesorgt. Ilya Mikhalchik (Champion Alpha Van Zon BMW) wird auf der Pole Position anzutreffen sein. Der Ukrainer könnte sich morgen vorzeitig zum vierten Mal zum Meister in der Topklasse krönen lassen, wenn alles klappt.

Es war ziemlich schnell klar, dass in die Entscheidung um die ersten Startplätze wieder Ilya Mikhalchik und Florian Alt (Holzhauer Racing Promotion) involviert sein würden. Dass sich so viele weitere Konkurrenten einmischten, war dagegen nicht zu erwarten. Die Qualifikation in Deutschlands höchster Straßenrennsportklasse wurde aber nicht nur ein Wettlauf um die schnellste Runde auf dem 3,618 Kilometer langen Kurs, sondern auch generell gegen die Zeit. Die kompletten Superpole-Einheiten waren gestern und heute dem Nebel zum Opfer gefallen. Dafür hatte es am Mittag ersatzweise ein drittes freies Training gegeben. In einem einzigen Qualifying, das abends nach dem regulären Betrieb auf der Rennstrecke angehängt wurde, kam es zur Ermittlung der Startpositionen. In 30 Minuten musste alles erledigt sein.

Ein Rennabbruch mit der roten Flagge grätschte gleich am Anfang dazwischen. Bálint Kovács (Champion Alpha Van Zon BMW) war unglücklich gestürzt. Die Unterbrechung währte nur kurz und bei der Fortsetzung war auch der Ungar wieder dabei. An der BMW war nur die Fußraste abgebrochen. Mikhalchik übernahm die Spitze, gefolgt von Alt. Der Deutsche fand sich nur ein paar Runden später auf dem vierten Rang wieder. Jan-Ole Jähnig (GERT56) und Lorenzo Zanetti (Triple M Racing Ducati Frankfurt) hatten seine Zeit getoppt. Der Italiener übernahm auch noch die Führung, Hannes Soomer (Enos Motorsport) gesellte sich hinter ihm dazu. Die Zeiten und Plätze gingen hoch und runter. Mikhalchik parkte sogar kurz auf dem vierten Platz, bevor es für ihn wieder an die Spitze ging. Dort steht er wie schon erwähnt auch morgen.

Der 28-Jährige BMW-Fahrer aus Kiev, der in Polen wohnt, hat schon sieben Saisonsiege auf dem Konto, die letzten vier davon in Folge. Sollten auf dem Nürburgring zwei weitere dazukommen, darf er sich als Meister feiern lassen. Er hat 58 Punkte Vorsprung zum Tabellen-Zweiten Florian Alt. Dieser startet von der sechsten Position und war über das Resultat gar nicht unzufrieden, obwohl einige Konkurrenten seinen Windschatten genutzt hatten, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Aber alle liegen haarscharf beieinander. Wenn man bedenkt, dass dem 28-jährigen Nordrhein-Westfalen eine Tausendstelsekunde (!) zum Fünftplatzierten Patrick Hobelsberger (GERT56) fehlte und 0,258 Sekunden zu Mikhalchik, dann ist für die Rennen am Sonntag noch einiges drin. Titelverteidiger Alt will bis zuletzt kämpfen und alles geben, auch wenn es in seiner verletzten rechten Hand schmerzhaft hackt. In Assen war er bei einem Highspeed-Highsider von seiner Honda abgeworfen worden, die direkt auf seiner Hand landete und tiefe Fleischwunden verursacht hatte.

Jan-Ole Jähnig und Hannes Soomer haben sich in Position gebracht und streben nach dem ersten Sieg in der IDM Superbike. Dem Thüringer vom Team GERT56 ist mittlerweile alles zuzutrauen und der ehrgeizige Este war schon ganz nah dran. Soomer war 2012 das erste und letzte Mal auf dem Nürburgring. Damals fuhr er im ADAC Junior Cup. Und er hofft, auf der Strecke jetzt gewinnen zu können. Auf sein Abschneiden in der Gesamtwertung kommt es ihm nicht mehr an. Er will einen Sieg.

In Bestform präsentiert sich auch Ducati-Fahrer Lorenzo Zanetti auf dem vierten Startplatz. „Wenn er in seiner schnellsten Runde keinen Fehler gemacht hätte, würde er auf der Pole Position stehen“, ist sein Teamchef Matthias Moser überzeugt. Zanetti gewann das Auftaktrennen im Mai auf dem Sachsenring und bescherte Ducati einen perfekten Einstand in der Superbike-Klasse. Er ist mit Honda-Fahrer Alt derjenige, der morgen die BMW-Armada aufmischen wird. Schnellster Yamaha-Mann ist Maximilian Kofler (Yamalube Kofler Motorsport). Martin Vugrinec (Skach Motors Kawasaki Racing), der erst seine dritte Veranstaltung absolviert, hat die beste Kawasaki platziert.

Ergebnis IDM Superbike, Qualifying

1. Ilya MIKHALCHIK (UKR), BMW
2. Jan-Ole JÄHNIG (DEU), BMW
3. Hannes SOOMER (EST), BMW
4. Lorenzo ZANETTI (ITA), Ducati
5. Patrick HOBELSBERGER (DEU), BMW
6. Florian ALT (DEU), Honda
7. Toni FINSTERBUSCH (DEU), BMW
8. Jan MOHR (AUT), BMW
9. Maximilian KOFLER (AUT), Yamaha
10.Philipp STEINMAYR (AUT), BMW
11.Bálint KOVÁCS (HUN), BMW
12.Rob HARTOG (NLD), Yamaha
13.Colin VELTHUIZEN (NLD), BMW
14.Martin VUGRINEC (CRO), Kawasaki
15.Thomas GRADINGER (AUT), Yamaha