Florian Alt erlitt bei seinem Highspeed-Crash vor knapp einer Woche auf dem TT Circuit Assen schwere Verletzungen an der rechten Hand. Der Honda-Titelverteidiger aus der IDM Superbike wird aller zwei Tage medizinisch versorgt. Trotz der Krankenhaus-Besuche spekuliert er sogar damit, am nächsten Wochenende auf dem Nürburgring wieder ins Rennen zurückkehren zu können.
Es war am Sonntag gleich in der ersten Runde in Lauf 1 passiert. „Ich hatte 30 Prozent Gasstellung in der Kurve. Plötzlich riss der Reifen-Grip ab. Ich konnte nicht mehr reagieren“, schildert Alt den Vorgang. Das HRP-Team diagnostizierte einen Reifenschaden. Alt wurde von seinem Motorrad beim Sturz voll getroffen und erlitt tiefe Fleischwunden an der Handoberfläche und am kleinen Finger. Eine Sehne lag frei. Durch die Wucht des Aufpralls waren sogar die Plastikkappen am Handschuh gebrochen – aber kein Knochen.
Das Team reiste sofort nach dem Unfall ab und Alt wurde gleich am Montag um 8:00 Uhr im Krankenhaus in Gummersbach behandelt und geht jetzt aller zwei Tage zur Wundversorgung in die Klinik. „Ich habe Riesenschwein gehabt“, ist sich Alt im Klaren und es ist ihm ein Anliegen zu sagen, „dass ich die besten Produkte als Schutz am Körper hatte. In der Schwabenleder-Kombi hat der Airbag ausgelöst und der komplette Elektronikaufbau ist auch völlig zerstört. So eine ruinierte Kombi haben sie dort noch nicht gehabt, wurde mir gesagt. Aber ganz ehrlich: Ich habe nicht einen einzigen blauen Fleck davongetragen.“ Auch die Handschuhe hätten ihren Dienst erfüllt. „Sie haben mega-viel abgehalten. Ich habe schon mit Alpinestars gesprochen und sie schicken mir jetzt vier Modelle in verschiedenen Größen. Falls ich am nächsten Wochenende wieder fahren sollte“, lässt Alt wissen.
Der 28-jährige Honda-Fahrer schließt die Möglichkeit nicht aus. Im Moment glaubt er sogar ziemlich fest daran. Der Arzt wird in der Mitte der Woche das entscheidende Wort haben. Vier Superbike-Rennen stehen noch auf dem Terminkalender, je zwei auf dem Nürburgring und beim großen IDM-Finale in Hockenheim. Nach dem Ausfall von Alt in Assen führt der Ukrainer Ilya Mikhalchik (BMW) die Gesamtwertung mit 58 Punkten vor dem verletzten Deutschen an. „Die Meisterschaft ist für uns so gut wie verloren“, macht sich Alt nichts vor, „aber ich möchte nicht einfach aufgeben. Wir haben immer das Maximum gegeben und das will ich bis zum Schluss so fortführen.“