IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SBK: Jähnig ohne Knieschoner, aber mit Chancen

IDM SBK: Jähnig ohne Knieschoner, aber mit Chancen

Jan-Ole Jähnig genießt momentan einen Steilflug nach oben. Der 23-jährige BMW-Fahrer aus Thüringen kratzt am Hinterrad der Top-Stars. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Dino Eisele

Es wird immer interessanter mit Jan-Ole Jähnig. Der Junior vom Team GERT56 holt auch ohne Knieschoner Punkte für den dritten Platz in der IDM Superbike. Und jetzt sitzt der 23-jährige BMW-Fahrer in der Tabelle auch noch seinen Teamkollegen ernsthaft im Nacken. Der dritte Platz in der IDM Superbike-Gesamtwertung ist nicht weit entfernt. Jähnigs Heimrennen auf dem Schleizer Dreieck war eine Ansage.

Eine Woche nach dem Saisonhöhepunkt auf der Naturrennstrecke kommt es raus. Die wenigsten hatten Kenntnis davon. Im zweiten freien Training war Jan-Ole Jähnig nämlich gestürzt. „Toni Finsterbusch hat sich gerade umgedreht, Max Enderlein war direkt neben mir und Florian Alt hinter mir, sonst hat es gar keiner gemerkt“, grinst der Lehndorfer. „Das war nix Wildes. Ich habe das Motorrad sofort wieder aufgestellt und bin weitergefahren. An der Boxenmauer haben sie im Team gedacht, dass ich nur kurz durch die Wiese gerappelt bin oder einen Schlenker gemacht habe.“

Obwohl es das Heimrennen war, in denen der 23-Jährige in den zwei ausgetragenen IDM Superbike-Läufen 27 Punkte holte, war Mutter Kathrin vor lauter Stolz auch froh, „dass wir nach dem Wochenende heile wieder abgerückt sind“, berichtet der Junior.
Dabei hätte es durchaus das Knie erwischen können. Jähnig erzählt: „Im zweiten Lauf habe ich in der sechsten Runde meinen Knieschleifer verloren. Dadurch war ich etwas eingeschränkt, aber es ging gerade noch so. Auf der Geraden in Richtung Stadt hat er sich einfach verabschiedet. Ausgerechnet der linke, wo die Strecke doch so linkslastig ist. Der rechte wäre besser gewesen. Ich habe versucht, mal kurz mit dem Knie aufzusetzen, aber es ganz schnell wieder hochgezogen. Jetzt ist die Kombi in der Reparatur. In Assen kriege ich sie wieder.“

Jähnig stand in Schleiz erstmals in seiner Superbike-Karriere in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) in der ersten Startreihe und legte sich im zweiten Lauf auch mit Titelverteidiger Florian Alt (Honda) an. Geknackt hat er ihn nicht und auch aufs Podium kam er nicht. Das hatten Ilya Mikhalchik, Markus Reiterberger und Florian Alt im Griff. Weil „Reiti“ als Gastfahrer außer der Wertung fuhr, erhielt Jähnig Punkte als Drittplatzierter. Und er ist lernfähig, heftet sich an die Fersen der vor ihm liegenden Fahrer. Wann immer sich die Möglichkeit bietet, kriecht er fast in deren Auspuff rein. Wie bei Florian Alt.
In der Gesamtwertung ist Jähnig Fünfter – mit drei Punkten Rückstand auf Patrick Hobelsberger und mit vier Punkten zu Toni Finsterbusch.

„Da kann schon noch was gehen“, bleibt Jähnig gelassen, „aber ich mache mir da überhaupt keinen Druck.“ Viel besser: in der kommenden Woche fliegt er mit Finsterbusch und Julian Puffe zur BMW-Dauererprobung nach Spanien. Die Drei sind Testfahrer und Kumpels zugleich.