IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SBK: Vugrinec auf dem Bike, Caricasulo bleibt Thema

IDM SBK: Vugrinec auf dem Bike, Caricasulo bleibt Thema

Noch drei Wochen bis zu seinem ersten Einsatz in der IDM Superbike: Martin Vugrinec macht jetzt eine Testfahrt nach der anderen. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Dino Eisele

Auf dem Schleizer Dreieck wird „Spider“-Martin Vugrinec seinen ersten Renneinsatz als Superbiker bei Skach Motors Kawasaki Racing haben. Den bisherigen Ersatzfahrer Federico Caricasulo aus Italien wird Teamchef Oliver Skach trotzdem nicht ganz aus den Augen lassen.

Martin Vugrinec war ziemlich hibbelig am Rennwochenende im tschechischen Most gewesen. Am liebsten wäre er aus dem Stand auf die über 300 km/h schnelle Kawasaki ZX-10 RR gesprungen, aber das muss bis zur nächsten IDM-Runde, die Ende Juli auf dem Schleizer Dreieck stattfindet, warten. Vugrinec hatte sich Mitte April einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen. Zwei strapaziöse Rennen in Most auf dem über 300 km/h schnellen Superbike wären verfrüht für ihn gewesen, waren sich alle einig. So sah Vugrinec als Besucher zu, wie Ersatzfahrer Federico Caricasulo in die Punkteränge fuhr, aber als Gaststarter keine Meisterschaftszähler bekam. Auch den Sturz seiner italienischen Vertretung im zweiten Lauf bekam er mit.

„Es ist noch nicht alles gut mit dem Bein, aber es funktioniert“, klärt Vugrinec über seine aktuelle Lage auf, „ich kann spazieren gehen und Fahrrad fahren. Also kann ich auch Motorrad fahren.“ Vor einer Woche nahm der 25-jährige Kroate am PS-Tuner Grand-Prix in Hockenheim teil, allerdings auf seinem Trainingsmotorrad. „Eigentlich war der Plan, dass das Team vor Ort mit dem IDM Superbike testet, aber das hatte sich zerschlagen“, berichtet Vugrinec. Die Technik an der Kawasaki hat in Most wohl doch mehr Sperenzchen gemacht als ursprünglich gedacht. „Teamchef Oliver Skach gibt Auskunft: „Die Steuerkette ist übergesprungen, haben wir festgestellt. Vermutlich hatte der Steuerkettenspanner einen Defekt. Dadurch waren die Steuerzeiten verstellt und das erklärt auch, warum uns 20 PS gefehlt haben.“

Vugrinec wandelt bis zum Schleizer Dreieck auf Solopfaden. Er wird auf einer Kartstrecke trainieren, als Instruktor in Rijeka sein, auf den Slovakiaring reisen und in Oschersleben auf der Suche nach schnellen Runden sein. Er will seinem Einzelstatus und den Hoffnungen im Team gerecht werden.

Federico Caricasulo wird auch weiterhin ein Thema im Team Skach Motors Kawasaki Racing bleiben. „Nach dem, was alles passiert ist, kam der 13. Platz im ersten Rennen genau richtig und hat für vieles entschädigt“, meint Oliver Skach und sieht: „Fahrerisch sind wir bereits gut dabei. Wenn alles passt, könnten wir sogar in die vordere Gruppe reinstechen. Federico kam zum Beispiel mit der Launch Control nicht klar, weil er so ein Detail bisher nicht kannte. In der Supersport-WM gibt es das nicht. Wenn der Startvorgang aber nicht hundertprozentig funktioniert, ist der Zug nach vorne schnell abgefahren. Federico hat uns bei der Entwicklung des Motorrads aber auf jeden Fall geholfen und er ist schnell, wenn er frei fahren kann. Plan ist, das Team im nächsten Jahr zu erweitern.“

Für Caricasulo und die Startnummer „66“ ist das IDM-Abenteuer vorerst beendet.