Vor einem Jahr legte sich Twan Smits mit seinem niederländischen Landsmann Melvin van der Voort im Supersport-Titelkampf an und unterlag am Ende am grünen Tisch. Nachdem der Konkurrent die Serie verlassen hat, hätte Smits theoretisch freie Fahrt an die Spitze gehabt. Die Praxis sieht anders aus. Der 20-jährige Yamaha-Fahrer vom Team Apreco hat das Pech an den Fersen kleben, auch bei der momentan stattfindenden Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) in Most.
„El Raketo“ ist bisher nicht in Fahrt gekommen. Twan Smits hat nach einem eher mäßigen Saisonauftakt auf dem Sachsenring und zwei Nullrunden in Oschersleben nicht die besten Karten im Titelkampf. Doch trotz der gewachsenen und nun geballten Konkurrenz ist es nicht zu spät. „Es bleibt dabei, dass der Titel das Ziel ist“, gibt sich der Yamaha-Fahrer auch im tschechischen Most kämpferisch. „Wir werden uns Rennen für Rennen steigern und das bestmögliche Szenario abliefern.“
Doch heute erwischte es den Niederländer im freien Training der IDM Supersport erneut. Im ersten freien Training wurde er gleich nach 300 Metern von der Yamaha abgeworfen bei circa 80 km/h, wobei die Ursache im Reifen vermutet wurde. Die Session war danach gelaufen und Smits blieb nur ein einziges freies Training am heutigen Tag übrig, um sich zu positionieren: Platz 13.
Schnellster Mann des Tages war Daniel Blin auf der Ducati Panigale V2. Der 22-jährige Pole stand bereits zwei Mal auf dem Siegerpodest und war im Vorfeld schon in Most testen. Sein AF-Racing-Teamkollege Stepan Zuda, der den Saisonauftakt gewonnen hatte, blieb nach vielen Veränderungen am Motorrad auf dem 16. Platz hängen. Zweitschnellster Fahrer des heutigen Tages war mit Jonáš Kocourek ebenfalls ein Ducati-Mann, der als Gastfahrer im Rennen allerdings keine Punkte erhalten wird und außerhalb der Wertung fährt. Kocourek haben die Fans noch aus dem letzten Jahr auf dem Schirm. Da fuhr der erst 17-jährige Tscheche noch Triumph.
Drittschnellster in den freien Trainings war Marvin Siebdrath (Yamaha Racing by M32). Der Rookie hat sich warmgefahren in der Supersport-Klasse und seinen Podiums-Einstand in Oschersleben gegeben. „Ich habe schon einen halben Tag auf der Strecke trainiert“, erzählt der Wildenfelser, „in der anderen Zeit war es nass. Ich bin genau zwei Turns gefahren.“ Mit 0,018 Sekunden Rückstand saß dem Deutschen heute aber schon wieder der Belgier Luca de Vleeschauwer (MotoLife) mit der Triumph im Nacken. Die ersten zehn Fahrer befinden sich innerhalb einer Sekunde.