Oliver König, der Name ist für viele Beobachter noch neu in der IDM Superbike. Wir verraten, wer dahinter steckt und warum der Tscheche am kommenden Wochenende beim dritten Saison-Event auf zwei Hochzeiten tanzt. Hinter einer steckt Ducati, auf der anderen wird sich tatsächlich das Ja-Wort gegeben.
Oliver König, geboren am 18. März 2002, wohnhaft in Prag, ist eigentlich kein Unbekannter in der Szene. Doch seine größten Erfolge feierte er in der Supersport 300-Weltmeisterschaft. 2021 war sein bestes Jahr in der Klasse. Er holte 64 Punkte und auf seiner Heimstrecke in Most stieg König auf die dritte Stufe des Siegerpodests.
2022 bestritt er seine erste volle Saison in der Superbike-WM. Der Umstieg von der kleinen 300er auf das in die oberste Kategorie war gewaltig und auch mühsam. Mit einem Schlag hatte König das Vierfache an Motorleistung zu bändigen und mit 20 Jahren war er auch noch der jüngste Teilnehmer im ganzen Feld. In der höchsten Klasse der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) hat er für 2024 im Hertrampf Racing Team angedockt. Hier fährt er die Ducati Panigale V4R.
Wobei Teamchef Denis Hertrampf die aktuelle Saison intern als Entwicklungsjahr betrachtet, wie er unlängst schon erwähnte. „Weil sich das Motorrad seit 2019 stark verändert hat und die Elektronik komplett neu für uns ist, versprechen wir uns in den ersten Rennen nicht zuviel. Unser Plan ist, die Ducati dieses Jahr kennenzulernen und uns mit ihr zu steigern, um danach langfristig in der IDM Superbike mit ihr erfolgreich zu sein.“
Am kommenden Wochenende steht vom 21. bis 23. Juni 2024 die nächste IDM-Veranstaltung in Most auf dem Terminkalender. Wir haben mit Oliver König, dem einzigen Tschechen in der IDM Superbike, darüber gesprochen.
Was bedeuten die Rennen in Most für Dich?
Dadurch, dass sie auf meiner Heimstrecke stattfinden, versuche ich alles drum herum etwas gelassener zu nehmen. Das Rennwochenende wird durch ein schönes Ereignis erschwert – die Hochzeit meiner Schwester am Samstag, an der ich teilnehmen möchte. Nach dem Qualifying muss ich also zu einer Hochzeit gehen. Ich werde erst am Sonntag vor dem Warm-up zurück sein. Es wird ein bisschen hektisch werden, aber ich möchte diese Familienfeier nicht verpassen. Sie bedeutet mir auch sehr viel.
Wie würdest du die Strecke im Autodrom Most charakterisieren und was ist für einen Fahrer am wichtigsten, um hier ein gutes Ergebnis zu erzielen?
Die Strecke in Most ist sehr schön, sie hat technische, schnelle und flüssige Abschnitte. Es ist von allem ein bisschen dabei. Aber es gibt auch knifflige Stellen, und wenn man dort einen Fehler macht, kann man sich die ganze Runde vermasseln. Es hängt auch davon ab, in welcher Kategorie man fährt. In Most ist es wichtig, seinen Rhythmus und die richtigen Bremspunkte zu finden. Und jede Runde auf dieselbe Weise zu fahren.
Welches Potenzial siehst du in der neuen Ducati?
Leider habe ich den bisherigen vier Rennen nicht ein Mal die Ziellinie gesehen. Einmal war es mein Fahrfehler, dann wurde ich dreimal durch einen technischen Fehler ausgeschaltet. Ich hoffe, dass das Pech, das mich seit einiger Zeit begleitet, mich in Most verlassen wird. Die Ducati hat auf jeden Fall Potenzial. Man muss das Motorrad erst einmal in den Griff bekommen. Wir haben bei Null angefangen.