Nach drei Stürzen hatte Ilya Mikhalchik (BCC ALPHA VAN ZON BMW RACING) nichts mehr zu verlieren. Er hatte nur ein Ziel: von der Pole Position auf Sieg fahren. Doch am Ende des Rennens war nach 16 Runden Florian Alt (Holzhauer Racing Promotion) der große Gewinner.
Traute Einigkeit herrschte bis auf Vladimir Leonov (Hertrampf Yamaha Racing) und Jan-Ole Jähnig (GERT56), was die Reifenwahl betraf: der weiche Pirelli SCX war der Renner. Ilya Mikhalchik wollte nach seinen Ausfällen in den letzten Rennen zurückschlagen, doch der Plan ging schon in der ersten Kurve nicht auf. Er kriegte in Führung liegend den Eingang nicht und stob zusammen mit seinem Teamkollegen Balint Kovacs über den Acker. Der Ukrainer kehrte als Fünfter auf die Strecke zurück. An der Spitze tummelten sich dafür Florian Alt, Hannes Soomer (Enemat Enos Motorsport), Patrick Hobelsberger (GERT56) und Leandro Mercado (Kawasaki Weber Motos Racing) vor ihm. Sie trieben es in jeder Runde bunter. Hobelsberger wagte den ersten Angriff auf Alt, dessen Honda rannte, aber die BMW von Hobelsberger rannte noch schneller. Alt wehrte alle Überholversuche ab und war extrem spät auf der Bremse. Doch das Spektakel hatte gerade erst angefangen.
An der Spitze tummelte sich nämlich inzwischen ein Sechserpack. Als Nächstes kam Hobelsberger in der Kurve zu weit nach außen, Soomer und Mikhalchik nutzten das aus und in diesem Moment war der Ukrainer wieder im Spiel. Zunächst wurde es aber eng zwischen Alt und Soomer. Honda hat keine Stallorder, wer vorne sein darf und wer nicht. Und eines ist klar: nach den vorangegangen Ergebnissen will Soomer den Titel jetzt genauso wie Alt. In der zehnten Rennrunde wagte Soomer die Attacke auf Alt, aber der Deutsche konterte umgehend. Nur eine Runde später versuchte es Soomer erneut. Diesmal mit Erfolg. Doch das war noch nicht alles. Ellbogen an Ellbogen ging es zwischen den Beiden zur Sache, bevor Alt endgültig mit Tempoüberschuss an Soomer vorbeiflog und zum nächsten Sieg raste.
Für Soomer war die Entscheidung aber noch nicht gefallen. Mikhalchik griff ihn an, aber auf eine sehr kernige Art und Weise. Er zog sein Manöver knallhart durch, sicherte sich den zweiten Platz und Soomer wurde Dritter. Mikhalchik war mäßig glücklich, da er mit einem Sieg spekuliert hatte. Florian Alt baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung aus. Er führt die Tabelle mit 120 Punkten vor Sommer (84 Punkte) an.
Die GERT56-Teamkollegen Patrick Hobelsberger und Toni Finsterbusch hatten sich in der Zwischenzeit den genesenen Leandro Mercado im Doppelpack geschnappt. Der Battle hatte aber Zeit gekostet und zu den ersten Drei hatte sich eine Lücke aufgetan die Lücke zu den drei Ersten war sichtbar. Bis zum Ende des Rennens waren die BMW-Fahrer dem Spitzentrio wieder näher gekommen.
IDM Superbike, 1. Lauf:
1. Florian ALT (DEU/Honda)
2. Ilya MIKHALCHIK (UKR/BMW)
3. Hannes SOOMER (EST/Honda)
4. Patrick HOBELSBERGER (DEU/BMW)
5. Toni FINSTERBUSCH (DEU/BMW)
6. Leandro MERCADO (ARG/Kawasaki)
7. Bastien MACKELS (BEL/Yamaha)
8. Vladimir LEONOV (VAE/Yamaha)
9. Philipp STEINMAYR (AUT/BMW)
10. Balint KOVACS (HUN/BMW)