Die Yamaha R1 hat 2020 ein Update erhalten. Das ergab drei PS mehr in den Serienmaschinen, demzufolge auch in den Rennmotorrädern. Die Elektronik wurde verbessert. In der Kombination mit Jonas Folger ergibt das ein unschlagbares Paket. Im zweiten IDM Superbike 1000-Lauf des Tages zeigte der Bayer einmal mehr seine Klasse.
„In der schnellen Kurve runter zur Kartbahn verlieren die meisten Fahrer Zeit, dort ist Jonas das Maß der Dinge“, meinte sein Teamchef Michael Galinski (Bonovo action powered by MGM Racing). Folgers Siegeszug hätte im zweiten Lauf nur der Reverse-Grid etwas in die Länge ziehen können. Die schnellsten Fahrer aus dem ersten Reihe starten dann nämlich aus der dritten Reihe, im Fall Folger also von der neunten Position. Aber es dauerte genau drei Kurven, bis sich Folger an die Spitze gesetzt hatte und abermals triumphierte. Fast 17 Sekunden Vorsprung nach 18 Runden beweisen seine Weltklasse.
Die Truppe dahinter lieferte sich großartige Kämpfe. Verwickelt waren Dominic Schmitter (Yamaha), Alex Polita (Honda), Marc Moser (Yamaha), Vladimir Leonov (BMW), Florian Alt (BMW), Ilya Mikhalchik (BMW) und Bastien Mackels (Yamaha). Polita stürzte nach drei Runden aus dem Geschehen. Moser setzte sich in der elften Runde an die Spitze. Zwei Minuten später war Schmitter wieder vorn. Es ging hin und her. Sechs Fahrer hatten die Chance auf die beiden Podestplätze hinter Folger. Als sich Leonov nach vorn geschoben hatte und Mikhalchik im Windschatten fuhr, machte der Russe den Weg für den Ukrainer frei. Genau diese Situation nutzte Schmitter aus, um sich die Beiden zu schnupfen. Zum Schluss setzten sich Mikhalchik und Leonov aber doch noch durch und im EGS-alpha-Van Zon-BMW-Team war die Welt wieder in Ordnung. Dieser Renndienstag nahm einen versöhnlichen Abschluss.
Mikhalchik hofft, dass er am kommenden Wochenende einen Zweikampf mit Folger austragen kann. Denn während Mikhalchik im vergangenen Jahr das Auftaktrennen dort gewonnen hat, ist Folger noch nie auf dem Lausitzring gefahren.