Er sagt, er sei fitter als je zuvor, um in der IDM Superbike 1000 und der FIM Endurance World Championship (EWC) alles aus sich herauszuholen. Für Erwan Nigon, den IDM-Gesamtvierten 2019 vom Kawasaki Weber-Motos Racing Team, könnte es sofort losgehen. Dem Franzosen gelang in der vergangenen Saison der von Kawasaki so lang erwartete IDM-Sieg in der IDM Superbike 1000. Wir haben recherchiert, wie es dem 36-Jährigen derzeit geht und was er sich für 2020 noch vorgenommen hat.
Corona ist noch nicht vorbei. Was hast Du während des kompletten Lockdowns gemacht?
„Ich habe ein normales Leben führen können, als wir alle in Quarantäne gesteckt wurden. Ich war zu Hause, um mich selbst und Familie zu schützen. Ganz ehrlich: Zusammen Zeit zu verbringen war auch mal schön, denn das ist in einer normalen Saison ja nicht so der Fall.“
Hast Du das Fitness-Programm herunter geschraubt?
„Im Gegenteil. Ich glaube, ich bin so gut vorbereitet wie noch nie zuvor in meiner Karriere. Ich habe viel auf dem Hometrainer gesessen und viel Krafttraining gemacht. Ich bin auch viel gelaufen.“
Als Profi bist Du finanziell von Deinen Verträgen abhängig. Wenn keine Leistung erbracht wird, fließt kein Geld. Kawasaki Deutschland und Dein Teamchef Emil Weber haben trotzdem etwas überwiesen. Das war Dich doch sicher ein tolles Gefühl.
„Ich bin absolut dankbar dafür. Was für mich getan wurde, verdient höchsten Respekt. Wir haben ein paar gute Dinge ausgehandelt, damit auch ich meine Rechnungen bezahlen konnte und auch weiter begleichen kann. Als Fahrer ist das Leben manchmal schwer. Seit Dezember hatte ich kein Racing-Salär mehr erhalten. Deshalb bin mehr als dankbar, dass Kawasaki Deutschland und Emil Weber mir so entgegenkommen sind.“
Am IDM-Kalender für 2020 wird noch gestrickt, die EWC-Termine stehen. Wo würdest Du bei Überschneidungen fahren?
„Das wäre eine sehr schwere Entscheidung, aber sie würde für die EWC fallen. Es ist eine große Meisterschaft, eben eine Weltmeisterschaft, und ich habe hier meinen Hauptvertrag zu erfüllen. Weil die IDM aber auch wieder zu einer starken Meisterschaft mit vielen guten Fahrern geworden ist, wäre so einem Terminkonflikt sehr schade. Ich hoffe, es kommt nicht dazu.“
Was denkst Du, könnte für Dich in einer verkürzten IDM-Saison noch machbar sein?
„Alles ist möglich! Ich habe von meinem SRC Kawasaki Team aus der EWC ein paar Informationen bekommen, die ich in das Setting meiner Kawasaki ZX-10RR in der IDM einfließen lassen kann. Über Ergebnisse will ich nicht groß reden. Vielleicht gewinne ich Rennen, vielleicht komme ich auch in die Top 5. Ein Platz unter den Top 10 ist nicht wirklich top. Unter die ersten Fünf sollte es daher schon jedes Mal gehen. Am 22. Juli teste ich im Kawasaki Weber-Motos Racing Team mein grünes Baby in Oschersleben.“