Luca Grünwald ist zurück und das Kawasaki Schnock Team Motorex genießt den Triumph in vollen Zügen. Der Rückkehrer aus der SSP-300-Weltmeisterchaft (Grünwald) gewinnt den ersten IDM 600 Supersport-Lauf auf dem Schleizer Dreieck. Und das ausgerechnet an dem Tag, an dem Teamchef Rainer Schnock vor Ort fehlte.
Grünwald ließ sich bereits nach der ersten Runde an der Spitze blicken, im Schlepptau Tom Toparis (Benro Racing, Yamaha) und Marc Buchner (Buchner Motorsport). Polesetter Max Enderlein (Freudenberg WorldSSP Team) kam nur als Vierter aus der Startrunde zurück.
In der dritten Runde übernahm Buchner die Führung, Grünwald war auf den vierten Rang zurückgefallen. Drei Umläufe später waren plötzlich Enderleins Führungsqualitäten gefragt. Und immer noch mischte auch der Australier Toparis mit – aber nur bis zur neunten Runde. Dann unterlief dem Australier ein Fehler mit Konsequenzen. Sein Schlenker kostete ihn zwei Sekunden und Plätze. Nach 15 Runden auf der ältesten Naturrennstrecke Deutschlands standen Luca Grünwald, Martin Vugrinec und Max Enderlein als die ersten Drei fest.
Grünwald spürt beim Fahren nichts mehr von seinen langwierigen Verletzungen, die ihn für mehrere Rennen außer Gefecht setzten. „Ich bin aber noch nicht im Besitz meiner alten Fitness. Da hinke ich noch hinterher.“ Vugrinec (UNIOR Racing Team) hatte seinem Namen „Spider Man“ alle Ehre gemacht, indem er sich an den Zug nach vorn anhängte. Enderlein war nicht sonderlich glücklich. „Ich hatte einen enormen Arm-Pump und bin froh, überhaupt ins Ziel gekommen zu sein. Die letzte Runde war heftig.“
Die nachfolgenden Plätze belegten Buchner, Chris Beinlich (Kawasaki Weber-Motos Racing Team) und Toparis. Der Aussie hatte mit 1:28.322 Minuten die schnellste Runde des Rennens gedreht.
In der Superstock 600-Wertung für die Fahrer mit seriennäheren Motorrädern gab es gleich zu Beginn einen heftigen Abflug von Moritz Jenkner (PZmotorsport Racespare.com). Die Yamaha des Nachwuchsfahrers aus Hohenstein-Ernstthal purzelte mit mehreren Überschlägen in den Kies. Im Training hatte sich Jenkner mit der Bestzeit unter den Superstock-Kollegen für eine Siegfahrt empfohlen. Stattdessen ging der Cup-Sieg einmal mehr an den Routinier Stefan Ströhlein (Neumann Racing). Zweiter wurde Milan Merckelbagh, der Neuzugang des Teams MGM Racing Performance. Er hatte sich von fast ganz hinten durchs Feld gewühlt. Platz drei holte sich mit Paul Fröde (ADAC Sachsen e.V.) der einzige Honda-Pilot im Feld.