Es ist vollbracht: Andreas Kofler hat den Titel in der IDM Supersport verteidigt. Und Dirk Geiger hat sich mit dem sechsten Saisonsieg würdig von der Saison 2025 verabschiedet.
Der dritte Platz im Sonntagsrennen reichte Andreas Kofler (Yamalube Motorsport Kofler) für die erfolgreiche Titelverteidigung. Der Österreicher hatte wie immer einen Top-Start, doch aus der ersten Runde kam Dirk Geiger (MCA Racing) in Führung liegend zurück. Nach dem dritten Umlauf lief es wie am Schnürchen in einer Reihe mit Dirk Geiger, Andreas Kofler, Daniel Blin (AF Racing), Štepán Zuda (Eder Racing), Thomas Gradinger (Eder Racing), Luca de Vleeschauwer (Track and Trades Wixx Racing) und Lennox Lehmann (Apreco Ten Kate Yamaha Racing).
Geiger blieb nur die Flucht nach vorne, um im Falle des Falles doch noch den Meistertitel für Honda holen zu können. Aber Kofler leistete sich auf seiner Yamaha YZF-R6 keinen Patzer, sondern war ungefährdet im Verwaltungsmodus unterwegs. Nach vorn und hinten war Platz als er den drängelnden Daniel Blin vorbeigelassen hatte. Dem Ducati-Fahrer aus Polen kam es in erster Linie auf Einzelergebnisse an, denn mit dem Titel hatte er nichts zu tun. Die Saison mit einem Sieg zu krönen, das war sein Ziel. Richtig näher kam er dem Führenden Geiger aber nie.
Zuda, de Vleeschauwer und Lehmann rückten im Verlauf des Rennens immer näher zusammen und tauschten untereinander die Plätze. Das Feld hatte sich geordnet platziert. Als Kofler nach 15 Runden von jeweils 3,692 Kilometern als Dritter über die Ziellinie raste, fiel deutlich sichtbar viel Ballast von seinen Schultern, obwohl er das im Vorfeld nie zugegeben hätte. Mit elf Punkten Vorsprung hatte er zum zweiten Mal den Meistertitel in der Supersport-Klasse gewonnen.
“Es ist unglaublich, auch wenn die Freude nach dem Sturz von meinem Bruder etwas getrübt ist“, meinte Kofler. Maximilian Kofler war im Superbike-Rennen schwer gestürzt. Der 25-Jährige stand selbst auf und im Medical Center konnten keine Brüche festgestellt werden. Zur Absicherung wurde er aber noch ins Krankenhaus gebracht. Andy Kofler blickt auf ein „hartes und schwieriges Jahr zurück. Ich habe mich mit Dirk Geiger auf einem extrem hohen Niveau gebattelt. So schnell war die Klasse in ihrer ganzen Geschichte noch nie.“
Lokalmatador Dirk Geiger erreichte so viele Siege wie kein anderer Fahrer in der IDM Supersport. Er gewann bei beiden Oschersleben-Events einen Lauf, auf dem Nürburgring und in Hockenheim. In Schleiz räumte er gleich doppelt die volle Punktzahl ab. Er geht als Vize in die Supersport-Geschichte ein. Daniel Blin verdrängte den Belgier Luca de Vleeschauwer nach dem letzten Rennen vom dritten Platz in der Gesamtwertung. Nach einem Protest von Blin gegen die unerlaubte Umlenkung an de Vleeschauwers Ducati wurde der Belgier disqualifiziert.
Was sonst noch aufgefallen ist: Luca Göttlicher, einziger Kawasaki-Fahrer, erkämpfte sich in Hockenheim das beste Ergebnis in der beendeten Saison. Till Belczykowskis Treue zu MV Agusta wurde nach einer schwierigen Durststrecke mit acht Punkten im Finale belohnt. Thomas Eder fuhr sein letztes Rennen als aktiver IDM-Pilot und konzentriert sich künftig nur noch auf den Job als Teamchef. Julius Caesar Rörig hat den Großteil des Finales nicht live erlebt. Nach seinem gestrigen Sturz musste er eine Nacht im Krankenhaus bleiben. Er erlitt einen Schlüsselbeinbruch.
IDM Supersport, Rennen 2
1. Dirk GEIGER (DEU), Honda
2. Daniel BLIN (POL), Ducati
3. Andreas KOFLER (AUT), Yamaha
4. Luca DE VLEESCHAUWER (BEL), Ducati
5. Lennox LEHMANN (DEU), Yamaha
6. Štěpán ZUDA (CZE), Yamaha
7. Marvin SIEBDRATH (DEU), Yamaha
8. Marcel BRENNER (CHE), Ducati
9. Luca GÖTTLICHER (DEU), Kawasaki
10.Richard IRMSCHER (DEU), Honda
11.Thomas GRADINGER (AUT), Yamaha
12.Ruben BIJMAN (NLD), Honda
13.Dylan CZARKOWSKI (NLD), Yamaha
14.Damien RAEMY (CHE), Yamaha
15.Marvin KREIMES (DEU), Ducati