IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SPB: Iglesias trotz Krankenhaus-Drama Champion

IDM SPB: Iglesias trotz Krankenhaus-Drama Champion

Im letzten Rennen des Jahres holte sich der Spanier Inigo Iglesias-Bravon den ersten Titel in der neuen IDM Sportbike-Klasse. Fotos: Michael Praschak

Der erste Champion der neu geschaffenen Sportbike-Klasse in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) steht fest: Inigo Iglesias-Bravo (Wematik Racing by RT Motorsports) krönte sich in Hockenheim nach einem turbulenten Finaltag zum Meister 2025. Mit Platz vier im letzten Lauf sicherte sich der 23-Jährige den Titel mit fünf Punkten Vorsprung auf seinen großen Widersacher Oliver Svendsen (Triumph Germany Racing Team).

Iglesias’ turbulenter Finaltag

Was war das für ein turbulenter Finaltag für Inigo Iglesias: Im Warm-up stürzte er in der Sachskurve, krachte in die Airfences und wurde ins Medical Center gebracht. Dort lautete die erste Diagnose: unfit to race – Verdacht auf innere Verletzungen. Der Spanier musste ins Krankenhaus, wo die Ärzte jedoch Entwarnung gaben. Eilig zurück an den Hockenheimring gebracht, stellte er sich erneut bei den IDM-Ärzten vor – und bekam schließlich das Startsignal. Nur eine Stunde später stand Iglesias wieder auf der Startaufstellung, bereit für das entscheidende Rennen. „Das war ein wirklich schwieriger Tag für mich. Erst der Sturz am Morgen, dann die ganzen medizinischen Untersuchungen. Nach dem Crash hatte ich kein gutes Gefühl auf dem Bike, deshalb habe ich versucht, kontrolliert zu fahren und Oliver im Blick zu behalten. Am Ende ist die Rechnung aufgegangen – und darüber bin ich sehr glücklich,“ erklärte Iglesias nach dem Rennen erleichtert. Mit insgesamt 239 Punkten krönt er sich in der Premierensaison zum ersten IDM Sportbike Champion – einer Klasse, die als Vorläufer für die Weltmeisterschaft 2026 gilt. Für den Spanier war es eine Saison voller Höhen und Tiefen, geprägt von Hauruck-Aktionen und einem engen Titelduell bis zur letzten Runde mit Oliver Svendsen.

Rammerstorfer stiehlt die Show – Svendsen punktet voll

Den Sieg im letzten Lauf schnappte sich allerdings ein anderer: Gaststarter Leo Rammerstorfer (Freudenberg RoRa-Paligo Racing) glänzte mit einer überragenden Vorstellung und fuhr mit mehr als fünf Sekunden Vorsprung über die Ziellinie. Da er als Gast jedoch nicht gewertet wird, kassierte Oliver Svendsen als Zweiter die vollen Punkte. Für den Dänen war es das Maximum, doch für die Wende im Titelkampf reichte es nicht mehr. „Mehr konnte ich heute nicht tun, als die vollen Punkte mitzunehmen“, erklärte Svendsen, der sich nach dem Rennen bei seinem Team bedankte. „Meine Verletzung hat mich die Meisterschaft gekostet – aber jetzt ist es Zeit, nach vorn zu blicken”, so der Däne weiter, der nach der Saison nun genug Zeit hat, sich komplett auszukurieren.

De Vits auf dem Podium – Kooistra holt Gesamtdritten

Dritter wurde mit Sasha De Vits (Triumph Germany Racing Team) ein weiterer Gaststarter. Der Belgier beeindruckte bei seinem ersten Einsatz auf einem Sportbike mit einer starken Leistung. In der Gesamtwertung entschied sich der Kampf um Platz drei erst im Finallauf: Rick Kooistra (Pearle Gebben Racing) behielt mit vier Punkten Vorsprung knapp die Oberhand vor dem besten deutschen Fahrer Justin Hänse (Motorradtke GYTR by Penz13).

Mit dem packenden Showdown in Hockenheim ging zugleich die Premierensaison der Sportbike-Klasse zu Ende – eine Saison, die eindrucksvoll bewiesen hat, dass diese neue Kategorie genau den Rennsport liefert, den sich Motorsportfans wünschen: eng, spektakulär und voller Emotionen. Nach spannenden Duellen, Überraschungssiegern und einem Titelkampf bis zur letzten Runde dürfen sich die Anhänger der IDM schon jetzt auf die nächste Saison freuen. Vom 8. bis 10. Mai 2026 heulen auf dem Sachsenring wieder die Motoren auf – dann beginnt ein neues Kapitel voller Action und Adrenalin.

 

IDM Sportbike, Results Race 2:

  1. (G) Leo RAMMERSTORFER, (AUS), Triumph Daytona 660
  2. Oliver SVENDSEN (DNK), Triumph Daytona 660
  3. Sasha DE VITS (BEL), Triumph Daytona 660
  4. Inigo IGLESIAS (ESP), Triumph Daytona 660
  5. Filip NOVOTNÝ, (CZE), Aprilia RS 660
  6. Korbinian BRANDL (DEU), Aprilia RS 660
  7. Rick KOOISTRA (NLD), Triumph Daytona 660
  8. Justin HÄNSE (DEU), Yamaha YZF-R7
  9. Kristoffer KÖNIG (DEU), Aprilia RS 660
  10. Alexander WEIZEL (DEU), Aprilia RS 660
  11. Cedric HOLME NIELSEN (DEU), Yamaha YZF-R7
  12. Ty HENRIKSEN (DNK), Aprilia RS 660
  13. Sven SEIDLER (DEU), Aprilia RS 660
  14. Ben KUGLER (DEU), Triumph Daytona 660

DNF: Luis RAMMERSTORFER (AUS), Triumph Daytona 660
DNF: Magnus KRISTOFFERSEN, (DNK), Aprilia RS 660