IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SBK: Tulo mit dem siebten Sieg in seiner Welt

IDM SBK: Tulo mit dem siebten Sieg in seiner Welt

Viel Gerangel beim Einbiegen in die erste Kurve. In der IDM Superbike wird auf höchstem sportlichen Level gekämpft. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Dino Eisele, Michael Praschak

Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn Lukas Tulovic nicht den IDM Superbike-Titel holen würde. Nach seinem fulminanten Sieg auch im zweiten Rennen der Königsklasse auf dem prestigeträchtigen Nürburgring steht der rote Teppich für den 25-jährigen Fahrer vom Team Triple M Racing Ducati Frankfurt schon zum Ausrollen bereit. Daran wird vermutlich auch Florian Alt auf der Holzhauer-Honda nichts rütteln können, doch der letzte Vorhang fällt erst nach dem letzten Rennen beim großen Finale am letzten September-Wochenende in Hockenheim.

Lukas Tulovic setzte sich gleich in der ersten Kurve gegen den nicht gerade zimperlichen Hannes Soomer (Masteroil Alpha Van Zon BMW) durch und ging in Führung. Er machte sich auf den Weg, beim Öhlins-IDM-Lauf seiner eigenen Welt zu fahren, was ihm auch gelang. Nach 18 Rennrunden hatte sich der Baden-Württemberger glamouröse 11,2 Sekunden von den Verfolgern abgesetzt.

Tulovic: „Ich könnte nicht glücklicher sein“

Er nannte sogar den Grund dafür: „Ich wollte ein Rennen ohne Risiko managen. Bis jetzt hatte ich immer einen Blick auf die Meisterschaft und wollte mir keinen Fehler erlauben, weil wir ja schon die technischen Ausfälle hatten. Jetzt im Rennen wäre mir ein Sturz sogar egal gewesen, weil ich weiß, dass ich ein kleines Polster habe. Ich wollte heute mal das Maximum rausholen und habe gezeigt, was in dem Motorrad steckt. Mein Team hat mir ein fantastisches Bike hingestellt, mit dem ich so stark performen konnte. Ich könnte nicht glücklicher sein.“ Tulo hat in der Gesamtwertung 41 Punkte Vorsprung vor Florian Alt. Neun Punkte würden ihm reichen, um beim Hockenheim-Finale mit Ducati der neue IDM-Champion zu werden.

Mercado kennt die Grenzen

Leandro Mercado kämpfte gegen seinen Teamkollegen Hannes Soomer und überholte ihn eiskalt. Damit war er Zweiter. „Um den Sieg zu kämpfen ist unmöglich“, weiß der in Italien lebende Argentinier längst.

Aus der dritten Startreihe war Florian Alt auf P4 nach vorn geschossen und jetzt nahm der Nordrhein-Westfale Soomer ins Visier. Der Attacke folgte prompt die Retourkutsche samt Bálint Kovács. Die BMW-Armada vom Team Masteroil Alpha Van Zon-BMW spielte ihre Trümpfe zu dritt aus. Alt, der einzige Honda-Fahrer im Feld, ließ das unbeeindruckt. Im Gegenteil. Er schlug wieder zurück. Zuerst schnupfte der 29-Jährige den ungarischen Heißsporn Bálint Kovács auf, um sich wenige Augenblicke später Hannes Soomer vorzuknöpfen. Jetzt aber eine Spur härter und ohne schlechtes Gewissen. Soomer hatte den Deutschen nämlich auch schon richtig derb abgezockt.

Alt erliegt Überraschungsangriff

Flo Alt war so stark wie noch nie an diesem Wochenende. Würde er es wirklich schaffen, vom neunten Startplatz aufs Podium zu fahren? In der letzten Runde vereitelte Soomer den Wunsch mit einem Überraschungsangriff endgültig. So stand Tulo wie schon am Vormittag im ersten Rennen mit den zwei Masteroil Alpha Van-Zon-BMW-Kollegen auf dem Siegerpodest, nur in umgekehrter Reihenfolge. Und Alt bekam als Vierter keinen Pokal.

Im Feld dahinter war Action. Twan Smits (Apreco Yamaha) Aufstieg von der Supersport- in die Superbike-Klasse trägt zunehmend Früchte. Jan-Ole Jähnig (GERT56 by RS Speedbikes) vermasselte den Start aus der ersten Reihe und die damit verbundenen Chancen erneut. Die Orgis-Brüder Leon und Kevin (ORM Racing) kamen im Duett ins Ziel. Und im Duell zwischen Milan Merckelbagh (Masteroil Alpha Van Zon BMW) und Max Schmidt (BCC Racing Team) lag ordentlich Pfeffer drin. Isaac Viñales Mares, der im Team Skach Motors Kawasaki seinen IDM-Einstand gab, kam auf P15 ins Ziel. Den dafür obligatorischen Punkt bekam er als Gastfahrer jedoch nicht.

IDM Superbike, Rennen 2:

1. Lukas TULOVIC (DEU), Ducati
2. Leandro MERCADO (ARG), BMW
3. Hannes SOOMER (EST), BMW
4. Florian ALT (DEU), Honda
5. Bálint KOVÁCS (HUN), BMW
6. Lorenzo ZANETTI (ITA), Ducati
7. Jan-Ole JÄHNIG (DEU), BMW
8. Twan SMITS (NLD), Yamaha
9. Kevin ORGIS (DEU), BMW
10.Leon ORGIS (DEU), BMW
11.Milan MERCKELBAGH (NLD), BMW
12.Max SCHMIDT (DEU), BMW
13.Maximilian KOFLER (AUT), Yamaha
14.Jan MOHR (AUT), Yamaha
15.Isaac VINALES MARES (ESP), Kawasaki