Beim Öhlins-IDM-Lauf auf dem Nürburgring macht Lukas Tulovic dort weiter, wo er aufgehört hat: Pole Position für den Ducati-Fahrer. Mit ihm stehen Hannes Soomer und Jan-Ole Jähnig in der ersten Startreihe. Wo ist Florian Alt auf der Honda? Auf P9 mit der Hoffnung auf Schadensbegrenzung in den beiden Sonntagsrennen.
Eine Überraschung war es nicht, dass Lukas Tulovic (Triple M Racing Ducati Frankfurt) in der Superpole 2 nach vier Minuten die schnellste Runde fuhr und sich damit die Pole Position in der IDM Superbike sicherte. Man hat sich daran gewöhnt. Der Abstand zu seinem Verfolger Hannes Soomer (Masteroil Alpha Van Zon BMW) war mit 01,131 Sekunden allerdings gnädig. Dass der Este dem Deutschen den Titelgewinn noch streitig machen könnte, schließt Teamchef Werner Daemen aus. „Das Thema hat sich erledigt und selbst für Florian Alt wird es schwierig“, warf der Belgier in den Raum.
Auf dem dritten Platz in der ersten Startreihe wird morgen die türkis-schwarze BMW mit der Nummer „14“ von Jan-Ole Jähnig (GERT56 by RS Speedbikes) stehen. Die Abstände zwischen den einzelnen Fahrern waren hauchdünn und für die freie Fahrt nach vorn gehörte auch eine Portion Glück dazu.
Lange hatte auch Leandro „Tati“ Mercado (Masteroil Alpha Van Zon BMW) die Chance auf einen Platz in der ersten Reihe gehabt. Seit Most hatte das Team immer wieder am Fahrwerk der BMW M 1000 RR gearbeitet. „Tati hat sich seither immer besser an das Motorrad gewöhnt“, meint Werner Daemen, der drei seiner Teamfahrer in den ersten zwei Startreihen platzieren konnte, denn Bálint Kovács gehört auch noch zu seiner Truppe.
Hinter Tulovic hat sich eine schlagkräftige BMW-Armada versammelt, die erst auf der sechsten Stelle von Twan Smits auf der Apreco-Yamaha zerrissen wird. Befremdlich wirkte für das in Führung liegende Ducati-Team, dass die Panigale V4R zuvor mitten im dritten freien Training von der Rennleitung völlig außerplanmäßig zum Wiegen geordert wurde. Es war nicht das erste Mal, dass die Ducati-Crew von außen mit technischen Vorwürfen konfrontiert wurde, die bisher nicht der Realität entsprachen und entkräftet wurden. Die Panigale V4R brachte bei der Technischen Abnahme 180 Kilogramm auf die Waage und damit sogar fünf Kilo mehr als das geforderte Mindestgewicht. Die Ducati ist aufgrund ihrer Superbike-Homologation auf exakt 175 Kilogramm festgesetzt.
Tulos Teamkollege Lorenzo Zanetti vertrieb Florian Alt (Holzhauer Racing Promotion) in der Superpole 2 von der achten Stelle. Beide stehen aber in der dritten Startreihe. Alt und das HRP-Team gehen beim Öhlins-IDM-Lauf auf dem Nürburgring durch die Hölle. Wenig Grip an der Honda Fireblade, dritte Startreihe, schnelle Zeiten wie im letzten Jahr, aber nicht schnell genug. Über den Titel redet der 29-Jährige nicht mehr. Aber der einzige Honda-Fahrer im Feld sagt: „Wir werden bis zum Saisonende alles geben. Und wenn jemand Fehler macht, werden wir da sein. Das ist unsere Chance.“ Bis auf den Saisonauftakt in Oschersleben stand Alt bei jedem Rennen auf dem Podium, zwei Mal davon ganz oben.
Max Schmidt (BCC Racing), Jan Mohr (Team SWPN) und Marco Fetz (MF-Racing powered by Jung) hatten sich über die Superpole 1 für die Superpole 2 qualifiziert. Schmidts Teamchef Andreas Gerlich hatte eine neue BMW für den Wuppertaler aufbauen müssen. Schmidt hatte das Einsatzgerät bei seinem Sturz in Assen schwer verletzt. Das private Training auf dem Nürburgring am Donnerstag hatte Schmidt noch mit der Suzuki seines Vaters bestritten, um die Strecke kennenzulernen.
Superpole 1: Jan MOHR (Yamaha), Max SCHMIDT (BMW), Marco FETZ (BMW), Maximilian KOFLER (Yamaha), Milan MERCKELBAGH (BMW), Isaac VINALES MARES (Kawasaki), Christoph BEINLICH (BMW), Sandro WAGNER (BMW)
Superpole 2: Lukas TULOVIC (Ducati), Hannes SOOMER (BMW), Jan-Ole JÄHNIG (BMW), Bálint KOVÁCS (BMW), Leandro MERCADO (BMW), Twan SMITS (Yamaha), Toni FINSTERBUSCH (BMW), Lorenzo ZANETTI (Ducati), Florian ALT (Honda), Soma GÖRBE (BMW), Leon ORGIS (BMW), Max SCHMIDT (BMW), Jan MOHR (Yamaha), Kevin ORGIS (BMW), Marco FETZ (BMW)