Das Tuch ist zerschnitten. Auf Wunsch von Valentino Herrlich haben sich die Wege mit Kawasaki Weber Racing getrennt. Der 16-jährige Rennfahrer hat derzeit noch keinen neuen Arbeitsplatz in der IDM Supersport.
Der Name sagt alles. Valentino Herrlich bekam die Rennsport-DNA praktisch in die Wiege gelegt. Vom Einstieg bei den Pocket Bikes arbeitete er sich hoch bis zum Schritt in die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft. Es war ein schwieriger Beginn in der höchsten Rennserie des Landes. Der geplante gemeinsame Weg im Team MotoLife und Valentino Herrlich landete nach der Unterschrift im Winter nach nur zwei Monaten in einer Sackgasse. Nun hat Herrlich den Stecker bei Kawasaki gezogen. Die gewünschten Ergebnisse sind bislang nicht eingetreten. Zehn Meisterschaftspunkte in acht Rennen geholt zu haben, sind eine dürftige Ausbeute. In Assen ist er nicht mehr am Start.
„Man hat gedacht, dass die Entwicklung schneller vorangeht“, weiß Teamchef Emil Weber und sagt, „wir haben die Erwartungen von Valentino und seinem Umfeld nicht erfüllt.“ Dabei sei zum Jahresbeginn ausdrücklich kommuniziert worden, dass es sich bei den Kawasaki im Moment nicht um die schnellsten Motorräder handle, das Potential aber ausgebaut werden könne.
Blickt man zurück, war ursprünglich geplant, neben dem bereits verpflichteten Luca Göttlicher einen bereits erfahrenen Teamkollegen einzustellen, doch Weber gab stattdessen mit Herrlich einem zweiten Nachwuchsfahrer die Chance. „Valentino ist hochbegabt und fährt 120 Prozent.“ Dabei ist es aber auch zu fünf Stürzen gekommen, die ins Budget gegangen sind.
Die Entwicklung der Kawasaki Ninja ZX-6R verläuft in der Tat harzig. Weber wird das verlassene Motorrad bei der nächsten IDM-Runde auf dem Nürburgring jetzt wirklich einem routinierten Fahrer überlassen, der das Projekt weiter voran bringen soll. An ihm soll sich Göttlicher orientieren können.