Es kam überraschend: Der Schweizer Dominique Aegerter fährt am kommenden Wochenende in Assen und übernimmt im Team SWPN die Yamaha des verletzten Jan Mohr in der IDM Superbike. Den zweifachen Supersport-Weltmeister und aktuellen Superbike-WM-Zwölften erwartet ein Überraschungspaket.
Das Telefon klingelt am letzten Donnerstag. Eine Kollegin von Dominique „Domi“ Aegerter hat seine Nummer an den SWPN-Teammanager Frank Brouwer weitergereicht. Nun haben sich beide an der Strippe. „Ich habe meinen Terminkalender aufgeschlagen und bin ziemlich schnell auf das Angebot angesprungen. Kevin hat dann alles auf die Reihe gebracht“, berichtet Aegerter. Kevin ist nicht nur der Bruder, sondern auch Manager des 34-Jährigen aus dem Kanton Bern. „Ich bin dankbar, dass ich vom GTR Yamaha-Team und auch Yamaha Europa die Freigabe bekommen habe“, fährt er fort, „der TT Circuit Assen ist eine Strecke, die wir auch in der Superbike-WM auf dem Kalender haben und die ich kenne. Das Schleizer Dreieck finde ich auch cool, aber ich weiß nicht, ob ich dafür die Zustimmung gefunden hätte.“
Aegerter hat bei SWPN zugesagt, obwohl ihn ein Überraschungspaket erwartet. „Ich kenne die Namen der Fahrer in der IDM Superbike und weiß, dass einige von ihnen Weltklasse haben. Und ich habe mich erkundigt, dass in der IDM wie auch bei uns in der Superbike-WM auf Pirelli-Reifen gefahren werden. Das war mir wichtig. Außerdem habe ich abgeklärt, dass es sich bei SWPN um ein gutes Team handelt. Sonst hätte ich mich nicht darauf eingelassen. Vom Motorrad und auch vom Reglement her weiß ich allerdings nicht, was mich erwartet.“
Die Superbike-WM befindet sich bis zum 5. September im Ruhe-Modus. Dann geht es im französischen Magny-Cours weiter. „Ich beende meine Sommerpause jetzt schon in Assen“, lacht der Schweizer, „aber Rennen zu fahren ist eine gute Trainingsmöglichkeit für mich.“
Aegerter hat fast schon alles erlebt in seiner Rennfahrerkarriere: Siege, Niederlagen, Stürze, Verletzungen, Verluste. Eines hat sich in den letzten 20 Jahren nicht geändert: seine enorme Motivation und auch seine Aufregung vor jedem Rennen. Er sagt: „Klar bin ich aufgeregt. Wenn ich es nicht wäre, würde etwas falsch laufen.“ Am Freitag will er sich in Assen ans Team, ans Motorrad und den für ihn ungewohnten Ablauf in der IDM Superbike gewöhnen. Dann wird weiter geplant.