IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SSP: Kofler siegt und Geiger verursacht Gänsehaut

IDM SSP: Kofler siegt und Geiger verursacht Gänsehaut

Wende in der Bilanz von Andreas Kofler. Der Titelverteidiger aus Österreich führt wieder die Gesamtwertung an. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Michael Praschak, Dino Eisele

Er fackelte wieder ein Feuerwerk ab Emotionen ab, aber im zweiten IDM Supersport-Rennen in der Motorsport Arena Oschersleben konnte Dirk Geiger (MCA Racing) im Gegensatz zu gestern von einem Gegner bezwungen werden. Heute stand Titelverteidiger Andreas Kofler (Yamalube Motorsport Kofler) nach 15 Runden über insgesamt 55,0005 Kilometern auf dem obersten Treppchen.

Zwischen der Pole Position, auf der Andreas Kofler stand, und dem letzten Platz hinter dem Feld, den Dirk Geiger aufgrund der Überschreitung des Motorenlimits einnehmen musste, war es ein weiter Weg. Aber der gebürtige Mannheimer hatte gestern schon gezeigt, dass ein Sieg auch von ganz hinten möglich ist. Kofler vollführte vorne einen seiner bekannten Blitzstarts, aber auch bei Geiger ging es richtig zur Sache. Die halbe Gerade reichte für ihn, um acht Positionen gutzumachen. Aus der ersten Runde kam der 23-jährige Honda-Fahrer bereits als Siebter zurück.

Titelverteidiger Kofler wurde von den Ducati-Fahrern Daniel Blin (AF Racing) und Luca de Vleeschauwer (Track and Trades Wixx Racing) bedrängt. Die Panigale V2 wechselten munter hin und her, wobei de Vleeschauwer einen Rutscher hatte, der ihn fast zu Boden gerissen hätte. Teamkollege Melvin van der Voort kam nicht so glimpflich davon und machte einen Riesenabflug. Und Geiger war schon Vierter. Zwischen ihm und dem vorausfahrenden Andy Kofler war der Abstand auf 2,3 Sekunden bei noch elf zu absolvierenden Runden geschrumpft.

Geigers Aufholjagd war der absolute Wahnsinn, aber nicht so eindeutig klar wie gestern im ersten Rennen. Die Ducati-Jungs konnte er auch bezwingen, aber Blin wie auch de Vleeschauwer konnten ihm in Schlagdistanz folgen. Würde in der Situation noch etwas gehen?

Noch fünf Runden standen auf der Anzeige, als es passierte: Geiger übernahm die Führung im Rennen. Kofler fuhr in der Kurve zu weit und sehr unrund. Der Österreicher hatte jetzt eher das Problem, Blin hinter sich zu halten. In der vorletzten Runde fand Kofler zu seiner alten Stärke zurück, überrumpelte Geiger und hielt durch bis zur Ziellinie. Mit einem Vorsprung 0,084 Sekunden ging der Sieg an Kofler. Und gleichzeitig die Führung in der Gesamtwertung. Er hat jetzt drei Punkte Vorsprung vor dem Deutschen.

„Das es so eng wird, war nicht ganz der Plan“, sagte Kofler bei der Siegerehrung. „Obwohl ich wusste, dass Dirk irgendwann vorne auftauchen würde. Zwei Mal habe ich den Kampf gegen ihn bisher verloren. Ein drittes Mal habe ich mir das nicht bieten lassen wollen.“

Dritter wurde nicht wie erwartet Daniel Blin, sondern Luca de Vleeschauwer, den eigentlich keiner mehr auf dem Zettel hatte. Aber der Pole machte in der letzten Runde überraschend Fehler und musste dem Belgier das Feld überlassen. Drei Fahrer aus drei Ländern standen mit drei verschiedenen Motorradmarken auf dem Podium.


Mit viel Hoffnung war Marvin Siebdrath (Yamalube Motorsport Kofler) ins Rennen gegangen, der am Ende Sechster wurde. Doch der erste Sektor auf der Strecke machte ihm das ganze Wochenende zu schaffen. „Ich habe Schwierigkeiten, den Reifen zu nutzen. Ich bekomme zu wenig Feedback und da ist es sehr schwer, schon im Qualifying eine schnelle Runde auf Bestellung rauszuhauen, damit ich in der Startaufstellung weiter vorne lande.“ Der Sieger des ersten Laufes im tschechischen Most hätte gern wieder vom Podium gewinkt. Dafür erreichte Dylan Czarkowski, der Aufsteiger mit der Nummer #12 aus der letztjährigen IDM Supersport 300, sein bisher bestes Ergebnis.


IDM Supersport, 2. Lauf

1. Andreas KOFLER (AUT), Yamaha
2. Dirk GEIGER (DEU), Honda
3. Luca DE VLEESCHAUWER (BEL), Ducati
4. Daniel BLIN (POL), Ducati
5. Štěpán ZUDA (CZE), Yamaha
6. Marvin SIEBDRATH (DEU), Yamaha
7. Julius Caesar RÖRIG (DEU), Honda
8. Filip FEIGL (CZE), Triumph
9. Dylan CZARKOWSKI (NLD), Yamaha
10.Lennox LEHMANN (DEU), Yamaha
11.Richard IRMSCHER (DEU), Honda
12.Till Benedikt BELCZYKOWSKI (DEU), MV Agusta
13.Luca GÖTTLICHER (DEU), Kawasaki
14.Ruben BIJMAN (NLD), Honda
15.Thomas EDER (DEU), Ducati