IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
Wer ist nach dem Bergfest in der Arena Spitzenreiter?

Wer ist nach dem Bergfest in der Arena Spitzenreiter?

Mehr als 220 PS stark und über 300 km/h schnell: Die Superbike-Klasse ist die höchste in Deutschlands Top-Serie. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Dino Eisele, Michael Praschak, Björn Gramm

Die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) erreicht am kommenden Wochenende vom 4. bis 6. Juli 2025 mit der vierten von sieben Saisonrunden die Halbzeit. Wer geht in Führung liegend in die Sommerpause? In den drei Prädikatsklassen IDM Superbike, Supersport und Sportbike geht es um das Zwischenergebnis. Vier weitere Cup-Wertungen im Rahmenprogramm halten den Stimmungspegel ganz weit oben.

In der Top-Klasse Superbike ist die Spannung am Anschlag. Lukas Tulovic (Triple M Ducati Frankfurt) wollte dem Esten Hannes Soomer (Masteroil Alpha Van Zon BMW) zuletzt im tschechischen Most die Tabellenführung entreißen. Beide trennte ein einziger Punkt. Aber alles kam ganz anders. „Tulo“ musste sich in Nordböhmen mit einem dritten Platz im ersten Lauf zufrieden geben. Im zweiten Rennen sah der Bayer das Ziel überhaupt nicht. In der dritten Runde riss die Kette an der roten Ducati Panigale V4R und schleuderte über die Strecke in Richtung Kiesbett.

Im Endeffekt baute Soomer die Führung in Most aus und hat jetzt neun Punkte Vorsprung, aber nicht mehr vor Tulovic, sondern vor dem einzigen Honda-Fahrer Florian Alt (Holzhauer Racing Promotion), der wie Soomer (auf einer BMW) einen Sieg in Nordböhmen erringen konnte.

IDM Superbike: Alle jagen Hannes Soomer

Tulo liegt weitere 17 Punkte zurück und ist auf den dritten Platz abgerutscht. Er hat nur noch einen Zähler Vorsprung vor Toni Finsterbusch (GERT56 by RS Speedbikes), dessen erklärtes Ziel es ist, in seiner Karriere noch ein Superbike-Rennen zu gewinnen. Schon oft war ein Sieg in greifbarer Nähe, nur irgendein Quäntchen hat immer gefehlt. Die Zeit läuft.

Zum Saisonauftakt, der im Mai ebenfalls in der Motorsport Arena Oschersleben stattfand, war auch sein Teamkollege Jan-Ole Jähnig aufs Podium gestürmt und zu seinem bisher besten Saisonergebnis gefahren. Most warf den 24-jährigen Thüringer wieder zurück, sein Kampfgeist dagegen blieb unangetastet. Nach einem Sturz in der zweiten Kurve brachen der Bremshebel und die rechte Fußraste ab, trotzdem hetzte der BMW-Fahrer dem Feld engagiert hinterher, rettete zwei Meisterschaftspunkte und ist Fünfter in der Gesamtwertung.

Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Lorenzo Zanetti (Triple M Ducati Frankfurt), Leandro Mercado (Masteroil Alpha Van Zon BMW) und inzwischen auch Twan Smits (Apreco Yamaha) spielen wichtige Rollen im Superbike-Szenario.

IDM Supersport: Kofler lässt nichts unversucht

Wer kann Dirk Geiger (MCA Racing) in der etwas kleineren Klasse bremsen? Der Honda-Fahrer führt die Meisterschaft überlegen an, hat sich aber zuletzt einen kapitalen Fehler geleistet. Ein derber Sturz katapultierten ihn und das Motorrad von der Strecke, wobei die Honda nach mehreren Überschlägen erst hinter der Begrenzungswand zum Liegen kam. Das war die Gelegenheit für Titelverteidiger Andreas Kofler (Yamalube Motorsport Kofler), richtig viele Punkte auf Geiger aufzuholen. Kofler war bei den Rennen auf dem Schleizer Dreieck schwer gestürzt und hatte sich den Körper von oben nach unten geprellt. Als er Geiger in Most liegen sah, biss er die Zähne noch mehr zusammen. Muss er auch weiterhin. Während Geiger immer noch einen komfortablen Stand in der Gesamtwertung hat, reiht sich die Konkurrenz hinter Kofler im Minimalabstand ein: Luca de Vleeschauwer (Track and Trades Wixx Racing), Daniel Blin (AF Racing), Štepán Zuda (Eder Racing) und Marvin Siebdrath (Yamalube Motorsport Kofler).

IDM Sportbike: Kampf unter Markenkollegen

Zugespitzt hat sich die Lage in der neuen Sportbike-Klasse. Auf dem Papier mag alles friedlich aussehen, aber seit Iñigo Iglesias (Wematik Racing by RT Motorsports) fest eingeschrieben ist, brennt die Luft. Der WM-erfahrene Spanier hatte die Saison in der IDM Supersport begonnen, wechselte aber schon bei der zweiten Veranstaltung zu den Sportbikes. Er holte drei Siege in vier Rennen. Wenn das so weitergeht, kann sich Spitzenreiter Oliver Svendsen (Triumph Germany Racing) noch warm anziehen. Der wagemutige Däne hat bisher auch drei Rennen gewonnen.

Was steckt hinter der neuen Sportbike-Klasse? Sie hat die bisherige Nachwuchsklasse IDM Supersport 300 abgelöst. Normann Broy, Leiter Motorsport bei der Motor Presse Stuttgart, erklärt: „Für die Motorradhersteller ist die neue Klasse sehr interessant, da die gefahrenen Modelle auf dem Markt eine deutlich höhere Relevanz haben als die 300er-Bikes.“ Das von der FIM erst für 2026 geplante Format im Rahmen der World Superbike-Events wird bei allen IDM-Veranstaltungen 2025 an den Start gehen. Damit die IDM die optimale Bühne für alle, die den nächsten Schritt gehen möchten und exzellent vorbereitet sein wollen. Die unterschiedlichen Motorradkonzepte in dieser Klasse werden auf ein einheitliches Leistungsniveau von etwa 95 PS gebracht. In Deutschland sind dieses Jahr die Triumph Daytona 660, die Yamaha R7 und die Aprilia RS 660 auf der Strecke vertreten.

Lust darauf, ganz nah dran zu sein? Mittendrin statt nur dabei? Mit dem Erhalt des Eintrittstickets ist auch der Zugang zum Fahrerlager gewährleistet und die Teilnahme am Fan Walk inbegriffen. So nah wie in der IDM kommt man den Fahrern sonst nie. IDM heißt nämlich auch: Mittendrin sein statt nur dabei.

Tickets inklusive Fahrerlagerzugang können bequem von zu Hause aus über den Ticketshop gebucht werden. Die Preise: 30,00 Euro für das Samstagticket, das Sonntagsticket kostet 40,00 Euro und für 55,00 Euro ist das Wochenendticket im Angebot. Für Jugendliche bis 14 Jahren ist der Eintritt frei.

Beruflich verhindert oder anderweitig unterwegs? Die IDM-Rennen lassen sich per kostenlosem Live-Stream unter www.idm.de/live verfolgen.

Termine 2025:

09.05.-11.05.2025 – Oschersleben
30.05.-01.06.2025 – Schleiz
20.06.-22.06.2025 – Most (CZ)
04.07.-06.07.2025 – Oschersleben
15.08.-17.08.2025 – Assen (NL)
05.09.-07.09.2025 – Nürburgring
26.09.-28.09.2025 – Hockenheim