IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SBK: Sieg für Florian Alt, bittere Pille für Tulo

IDM SBK: Sieg für Florian Alt, bittere Pille für Tulo

Gegner auf der Rennstrecke und Freunde im Fahrerlager: Toni Finsterbusch (links) und Florian Alt sind die Routiniers in der IDM Superbike. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Michael Praschak, Björn Gramm

Bei viel Trubel, fliegenden Teilen und einem verschobenen Premieren-Sieg behielt Florian Alt (Holzhauer Racing Promotion) im zweiten IDM Superbike-Lauf die Nerven. Der einzige Honda-Fahrer im Feld gewann im Autodrom Most das zweite Rennen über 16 Runden vor Toni Finsterbusch (GERT56 by RS Speedbikes) und Hannes Soomer (Masteroil Alpha Van Zon BMW).

Gleich in der ersten Runde ging es hoch her. Jan-Ole Jähnig (GERT56 by RS Speedbikes) verhakte sich im Getümmel in der Ducati von Lorenzo Zanetti (Triple M Racing Ducati Frankfurt). Für beide ging es ins Abseits, wobei Jähnig auf die Strecke zurückfahren konnte, dem Feld hinterher hechelte und als Belohnung noch zwei Meisterschaftspunkte erbeutete.

Ähnlich eng wurde es zwischen Florian Alt und Hannes Soomer, doch der Deutsche ließ dem Esten Luft zum Leben und es passierte nichts. Nach zwei Runden hatte sich das Feld einigermaßen sortiert. Lukas Tulovic (Triple M Racing Ducati Frankfurt) führte das Rennen vor Toni Finsterbusch, Soomer, Alt, Tati Mercado (Masteroil Alpha Van Zon BMW) und Leon Orgis (ORM Racing Team) an.

Ein Schlag an Tulovics Motorrad änderte die Situation abrupt. Die Kette war gerissen und flog durch die Luft. Es war ein Glücksumstand, dass sie den nachfogenden Finsterbusch verfehlte und auch links neben dem Motorrad von Alt vorbeischleuderte. Für Tulo war das Rennen gelaufen. Nachdem Zanetti bereits nicht mehr im Spiel war, musste Triple M Racing Ducati Frankfurt einen Totalausfall verkraften. Nach der Fabelzeit in der Superpole hatte Tulo in Most nach der Tabellenführung greifen wollen. Sein dritter Platz im ersten Rennen hatte nicht dazu beigetragen und der Kettenriss kam zum ungünstigsten Zeitpunkt.

Fünf Runden waren absolviert, als Alt das Feld vor Soomer, Finsterbusch, Mercado, Smits (Team Apreco), Leon Orgis, Maximilian Kofler (Yamalube Motorsport Kofler), Martin Vugrinec (Skach Motors Kawasaki Racing) und Bálint Kovács (Masteroil Alpha Van Zon BMW) anführte. Die Anwesenheit von Smits und Vugrinec war sehenswert.

Die üblichen Verdächtigen an der Spitze drängten auf Veränderung. Finsterbusch griff Soomer an. Dieser musste das Gas zurücknehmen. Im gleichen Moment schlüpfte Mercado durch. Der Argentinier hätte nie im Leben darauf Rücksicht genommen, dass der Teamkollege die Meisterschaft anführt und ausbauen könnte. Dafür ist es noch nicht an der Zeit und Mercado will selbst gewinnen.

Weil sich die Gegner beharkten, konnte sich Alt leicht absetzen. Später wurde ihm auf dem Pit-Board angezeigt, dass ein Fahrer hinter ihm ist. Dass es Toni Finsterbusch war, wusste er nicht. Der 32-jährige Sachse war noch nie zu unterschätzen und auf der Bremse ist „Fibu“ eine Macht. Er hat schon so vieles erreicht, nur eines nicht: Ihm fehlt immer noch der erste IDM Superbike-Sieg. Er war in Most schon wieder so nah dran, aber nach 16 Runden hieß der Sieger Florian Alt. „Ich hätte Flo gerne gerne geärgert, aber das müssen wir verschieben“, meinte der BMW-Fahrer, der bei Gert56 by RS Speedbikes seit Jahren eine feste Bank ist. „Außerdem“, merkte er an, „habe ich zwei oder drei Fehler gemacht, sodass ich nie in Schlagdistanz gewesen bin.“

Der drittplatzierte Hannes Soomer war mit einem einzigen Punkt Vorsprung in der Gesamtwertung vor seinem Verfolger Lukas Tulovic nach Tschechien gereist. Die Lage hat sich komplett gedreht. Soomer hat jetzt 9 Punkte Vorsprung, jedoch nicht mehr auf Tulovic, sondern auf Alt. Tulovic ist auf den dritten Rang gerutscht. Hinter im lauert Finsterbusch – mit genau einem einzigen Punkt Rückstand.

IDM Superbike, Rennen 2

1. Florian ALT (DEU), Honda
2. Toni FINSTERBUSCH (DEU), BMW
3. Hannes SOOMER (EST), BMW
4. Leandro MERCADO (ARG), BMW
5. Twan SMITS (NLD), Yamaha
6. Bálint KOVÁCS (HUN), BMW
7. Maximilian KOFLER (AUT), Yamaha
8. Martin VUGRINEC (CRO), Kawasaki
9. Max SCHMIDT (DEU), BMW
10.Soma GÖRBE (HUN), BMW
11.Leon ORGIS (DEU), BMW
12.Sandro WAGNER (DEU), BMW
13.Marco FETZ (DEU), BMW
14.Jan-Ole JÄHNIG (DEU), BMW
15.Philipp STEINMAYR (AUT), Kawasaki