IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SSP: Kofler kriegt für Handshake kaum den Arm hoch

IDM SSP: Kofler kriegt für Handshake kaum den Arm hoch

Im ersten Supersport-Rennen gab es keine Solofahrt von Titelverteidiger Andreas Kofler. Der Mann mit der goldenen #19 ist gehandicapt. Text: Anke Wieczorek; Foto: Dino Eisele

Dirk Geiger hat mit seinem Honda-Sieg im ersten Supersport-Rennen die Meisterschaftsführung an sich gerissen. Andreas Kofler (Yamalube Motorsport Kofler) hat an seinem Verlust der Tabellenführung schwer zu knabbern, doch ihm sind die Hände gebunden.

Der Oberösterreicher kam als Zehnter ins Ziel und ist froh, überhaupt über die Distanz gekommen zu sein. Das Wochenende macht dem letztjährigen Meister aus Attnang-Puchheim schwer zu schaffen. Der 20-Jährige stürzte am Freitag im Training in der Seng, dem schnellsten Abschnitt des Schleizer Dreiecks. „Ich bin bei 240 km/h abgeflogen. Das Vorderrad ist eingeklappt. Warum, das weiß ich nicht“, ist Kofler ratlos.

Seitdem ist er in Schonhaltung unterwegs. „Zum Glück habe ich mir nichts gebrochen, aber mir tut alles weh. Alleine aufstehen kann ich nicht. Der ganze Bewegungsapparat hat einen mitgekriegt“, erzählt Kofler, der mit Mühe gerade eben eine Tasse hochhalten kann. Das Ganze hat ihn mitgenommen.

Im Qualifying konnte sich der Yamaha YZF-R6-Fahrer noch den elften Startplatz fürs Rennen sichern. Dort machte er nach dem üblichen Kofler-Blitzstart sofort Positionen gut. Er war Vierter, als der Körper seine Belastungsgrenze anmeldete und er fiel bis auf den zehnten Platz zurück, weil ein kleines Teilchen am Motorrad dafür sorgte, dass es beim Bremsen Schwierigkeiten gab und nicht mehr alles mit der Elektronik harmonierte.

Sieger Dirk Geiger (MCA Racing) knöpfte ihm bei dieser Gelegenheit die Meisterschaftsführung ab und hat jetzt acht Punkte Vorsprung. Kofler schnauft und will am liebsten gar nicht darüber nachdenken, weiß aber, dass es im Moment nicht besser für ihn wird. Aber wie gewohnt kommt der Kämpfer durch: „Morgen werde ich den Start wiederholen und sehen, dass ich mit vorne bleibe.“ Seine Wunden pflegen kann er später.