Die Talsohle von Till Belczykowski auf der MV Agusta war lang und mit Steinen übersät. Der neue Saisonauftakt in der IDM Supersport hat für den 20-jährigen Duisburger alles geändert. Was ist passiert?
Rückblick. Zwei Jahre hat Till Belczykowski als einziger Fahrer auf einer MV Agusta F3 800 RR in der IDM Supersport verbracht. Jeder einzelne Meisterschaftspunkt war nicht zuletzt mangels vergleichbarer Daten mit der Konkurrenz zäh erkämpft. „Letztes Jahr war er manchmal froh, das Motorrad heil nach Hause gebracht zu haben“, erinnert sich Vater Jörg heute an den betrübten Sohn und erzählt, „Till konnte machen, was er wollte, aber nach sechs Runden ist ihm der Reifen eingegangen.“
Davon ist nichts mehr zu spüren. Ausgiebige Fahrten im Winter, viele Änderungen am Fahrwerk eine neue Umlenkung später, hat Belczykowski wieder das Grinsen im Gesicht. So sehr, dass selbst Dirk Geiger (Honda) und Lennox Lehmann (Yamaha) schon seit Längerem hellhörig geworden sind. Beim IDM-Auftakt in der Motorsport Arena Oschersleben lieferte Belczykowski die ersten Resultate, die wirklich zählen.
Mit Schwung setzte er sich im ersten Qualifying durch. Auch wenn es am Ende „nur“ für Startplatz für Startplatz 5 reichte, war Belczykowski überglücklich: 1,3 Sekunden schneller als im Vorjahr und nur 0,6 Sekunden hinter der Pole – das war für ihn ein echter Meilenstein! Dass er im zweiten Qualifying Abstriche machen musste und auf P8 zurückfiel, war verkraftbar.
Am Ende des Wochenendes hatte der Nordrhein-Westfale von LJ Racing im ersten Rennen nach anderthalb Jahren Abstinenz wieder den Sprung in die Top Ten geschafft. Dazu gab es die Erkenntnis, dass er über die gesamte Renndistanz über eine Sekunde pro Runde schneller war als im Vorjahr. Achtung: In zwei Wochen ruft das Schleizer Dreieck und Belczykowski ist mit seinem Vorwärtsdrang noch nicht fertig.