Es wimmelt an Überraschungen. Superbiker Martin Vugrinec wird von seinem Teamchef Oliver Skach zwei Wochen vor dem Saisonauftakt auf die Couch verbannt. Philipp Steinmayr erhält einen Anruf und ist ab jetzt der zweite Fahrer im Kawasaki-Team.
Oliver Skach, der Teamchef von Skach Motors Kawasaki Racing, macht derzeit eine gehörige Achterbahnfahrt mit. Sein Fahrer Martin Vugrinec humpelte letzte Woche zum Test nach Oschersleben. Skach wähnte das als eine Folge der letztjährigen Beinverletzung des Kroaten. Als dieser aber nur unter großen Schmerzen von der Kawasaki abstieg, kam die Wahrheit ans Licht. Der 26-Jährige ist bei seinem Job als Instruktor in Rijeka auf einer Ölspur gestürzt und hat sich den Fuß gebrochen. Er wurde bereits operiert. Vugrinec versuchte das zu vertuschen, weil ihn das schlechte Gewissen gegenüber dem Team plagte, da er bereits im letzten Jahr verletzungsbedingt fast die halbe Saison fehlte. Skach schickte ihn nach einem weiteren, jedoch harmlosen Sturz in Oschersleben sofort aufs Sofa. Er soll sich unbedingt schonen. Vugrinec wird zum IDM-Auftakt in Oschersleben in anderthalb Wochen fahren. Wie fit er ist, wird sich zeigen.
Steinmayr findet die Kawasaki „cool“
Sich von der IDM verabschiedet hatte sich beim Hockenheim-Finale 2024 der Österreicher Philipp Steinmayr. Nur noch in der Langstrecken-WM wollte er antreten. Keine Doppelbelastung mehr, nur drei Rennen im Jahr, mehr Zeit für sich. Jetzt ist es genau andersherum gekommen. „In der EWC hat sich nichts Sinnvolles ergeben. Als Zeitverschwendung wollte ich aber auch nicht dort fahren.“ Und obwohl es ihm eigentlich viel zu aufwändig ist und er mit seiner Freundin gerade einen massiven Hausumbau bewältigt, hat er „ja“ gesagt und kehrt in die IDM Superbike zurück. Die Faszination ist einfach da.
Dass er für Testfahrten zur Verfügung stehe, hatte Steinmayr ohnehin wissen lassen. Nach seinem Roll-out mit der Kawasaki ZX-10RR auf dem Pannoniaring am vergangenen Wochenende ist aber fix, dass der 31-jährige aus Wolfern bei Linz als permanenter Fahrer in die IDM Superbike zurückkehrt. „Natürlich ist uns bewusst, dass er als Ex-BMW-Fahrer zuletzt ein Motorrad hatte, das die Benchmark gesetzt hat, und wir noch in der Entwicklung stecken“, berichtet Skach aus Ungarn und fügt hinzu, „es hat aber alles gepasst und Philipp passt auch ins Team.“
Steinmayr selbst sagt: „Die Kawasaki ist ein cooles Teil. Es gibt viele Kleinigkeiten, an denen wir arbeiten müssen, aber es gibt nichts, wo ich sagen könnte, dass es mir absolut missfällt.“