IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
FIM Sidecar: Estoril-Abenteuer für Schlosser und Payne

FIM Sidecar: Estoril-Abenteuer für Schlosser und Payne

Zwei Rennen, zwei unerwartete Wendungen und überraschende Sieger – das Ergebnis des zweiten Rennwochenendes der Seitenwagen-WM. Foto: Mark Walters, Text: Rowena Hinzmann

Was zunächst als Erfolgslauf beim zweiten Rennwochenende der FIM Sidecar Weltmeisterschaft begann, endete gleich in zwei tragischen Schlussphasen für die beiden Titel-Rivalen Markus Schlosser und Harry Payne in Estoril. Zwei Rennen an einem Tag, zwei unerwartete Wendungen – und in beiden Fällen ein packendes Drama auf den letzten Metern.

Ein haudünner Vorsprung auf den letzten Zentimetern

Von der Pole Position gestartet, verteidigten Harry Payne und Kevin Rousseau (Steinhausen Racing / ARS Yamaha) souverän ihre Führungsrolle, während Markus Schlosser und Luca Schmidt (Team Schlosser/LCR Yamaha) ihnen wie ein Schatten folgten. Schnell setzten sich die beiden Top-Duos vom Feld ab und es folgte reinster Motorsport: Der Zweikampf nahm Fahrt auf und kam in der letzten Runde zum Höhepunkt als Schlosser seinen Windschatten in der letzten Kurve nutze, um an Payne vorbeizuziehen und – „ein Sieg, der mit einem Vorsprung von 0,043 Sekunden kaum knapper hätte sein können“, kommentierte Co-Pilot Luca Schmidt das Ergebnis nach dem Rennen.

Auch hinter den beiden Spitzenreitern wurde sich nichts geschenkt. Sam und Tom Christie (Hannafin/LCR Yamaha) behaupteten nach den beiden Saisonstartläufen in Le Mans erneut Platz drei, gefolgt von Todd Ellis/Emmanuelle Clement (Team Ellis/Clement Racing/LCR Yamaha). Patrick Werkstetter und Valentin Pirat (Team Bonovo Action/Sattler Motorsport/ARS Yamaha) kamen nach einem soliden Rennen als Siebte ins Ziel. Die Top-10 rundeten Markus Venus/Thomas Hofer (ITW Racing Team Venus/LCR Yamaha) mit wertvolle Punkten ab, während Lennard Göttlich und Lucas Krieg früh im Rennen ausfielen.

Nach Aufholjagd folgte Ernüchterung

Das zweite Rennen ließ erneut alle Prognosen über Bord gehen. Schlosser und Schmidt kämpften sich nach einem turbulenten Start von Platz fünf wieder bis an die Spitze vor. Souverän schlüpften sie durchs Feld und ließen bei ihrer Aufholjagd Ellis/Clement, die Christie-Brüder, Reeves/Wilkes sowie Payne/Rousseau hinter sich. Der Doppelsieg schien eingetütet zu sein – bis zur letzten Runde.

Statt den komfortablen Vorsprung von mehr als einer Sekunde zu verwalten, trieb Schlosser das Tempo weiter hoch. Ein einziger kleiner Fehler in der ersten Linkskurve genügte, das Gespann drehte sich und landete mit dem Hinterrad im Kiesbett. Die Führung war verloren, der Sieg Die Führung war dahin, der Sieg verschenkt – doch Schlosser/Schmidt schafften es, sich schnell aus dem Kies herauszuschieben und erreichten am Ende noch den vierten Platz. „Das war sehr ärgerlich, weil das ganze Wochenende für uns reibungslos verlaufen war“, erklärte Luca Schmidt und fügte hinzu: „Aber wir sind trotzdem froh, noch einige Punkte gesammelt zu haben.“ Payne und Rousseau, zuvor schon abgehängt, ließen ihre Chance nicht verstreichen und nahmen den überraschenden Sieg dankend mit.

Werkstetter/Pirat fahren ihr bestes WM-Ergebnis ein

Während Schlosser immerhin noch Platz vier retten konnte, schnappten sich die Christies sowie Päivärinta/Christie (Hänni Racing/ARS Yamaha) die weiteren Podiumsplätze. Werkstetter/Pirat glänzten mit ihrem bisher besten WM-Ergebnis als starke Fünfte, nach einem packenden Fotofinish gegen Sam und Jack Laidlow (Team Laidlow/LCR Yamaha). Für Tim Reeves und Mark Wilkes endete das Rennen aufgrund eines technischen Defekts frühzeitig in der Box.

Die WM-Saison geht vom 14. bis 15. Juni auf dem Pannonia-Ring in Ungarn weiter, gefolgt von der vierten Station in Most eine Woche später. Bis dahin haben die Teams eine kurze Verschnaufpause, doch für die Seitenwagen-Teams der Deutschen Meisterschaft geht es weiter: Sie treten im Rahmen der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) vom 9. bis 11. Mai in Oschersleben an.