So schnell wie er eingecheckt hatte, so schnell ging auch das Auschecken vor sich. Valentino Herrlich ist wieder auf Teamsuche in der IDM Supersport. Nach nur zwei Monaten hat der Ende Dezember beschossene gemeinsame Weg von MotoLife und dem 16-jährigen Hessen in eine Sackgasse geführt. Die unterschiedlichen Vorstellungen in der Saisonvorbereitung haben zur Trennung geführt. Nun wird Marcel Brenner der einzige IDM Supersportfahrer bei MotoLife sein. Teamchef Andreas Köder bereitet zudem das Material für die beiden Feigl-Brüder Filip und Petr aus Tschechien vor. Und der Motorradwerkstatt-Inhaber aus Ellwangen präsentiert noch einen weiteren Fahrer: Ben Kugler. Er wird für das Team in der neuen IDM Sportbike auf einer Aprilia RS 660 antreten.
Ben Kugler hat die Nase zurzeit gestrichen voll. Drei lange Wochen hat sich der 20-Jährige aus Kemnat mit der Grippe herumgeschlagen, jede Menge Taschentücher verbraucht und seinen Husten gepflegt. Das war genau das, was er jetzt gerade nicht gebraucht hat. Zwei Wochen hat er jetzt noch Zeit, um wieder vollständig in die Gänge zu kommen. Dann geht es mit der Sportbike-Aprilia nach Frankreich zum ersten Test.
Kugler arbeitet als Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik, Fachrichtung Bauteile. Jetzt erwartet ihn wieder etwas Neues, allerdings auf der Rennstrecke: die Aprilia RS 660. Kugler ist sie noch nie gefahren, geschweige denn hat er draufgesessen. Aber irgendwann ist immer das erste Mal. Mit seiner Yamaha aus dem R7-Cup war er ist er um die 220 km/h schnell gewesen. Die Sportbike-Aprilia kann noch ein bisschen mehr. Im Cup hat er 2024 sieben Podestplätze geholt. Dazu zählt auch der Sieg in Hockenheim. In der Gesamtwertung ist er Vierter geworden. „Wegen mir könnte es so weitergehen“, meint der Aufsteiger. In der IDM Sportbike wird Kugler auch seinen Kumpel Felix Kauertz wiedertreffen, den Vize aus dem R7-Cup. Genau wie dieser hat Kugler erst spät mit dem Rennsport begonnen. Und beide treten jetzt auch erneut mit demselben Fabrikat an, das nun Aprilia heißt.
„Ich werde am ersten Rennwochenende sehen, wo ich stehe“, lässt sich Kugler allerdings nicht wirklich auf Prognosen ein, wo er sich inmitten der Konkurrenz sieht, „in den Top 10 sollte es schon sein, aber unter den Top 5 ist das Ziel.“