Nach Höhen und Tiefen in seiner Karriere, aber auch mit jeder Menge Erfahrungen im Gepäck, steht Lukas Tulovic vor seiner ersten Superbike-Saison in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM). Der deutsche Rennsport-Hoffnungsträger besetzt den zweiten Fahrerplatz neben Lorenzo Zanetti bei Triple M Racing Ducati Frankfurt.
Nach vier Jahren mit Unterbrechungen ist das Riesentalent aus dem Norden Baden-Württembergs aus der Motorrad-Weltmeisterschaft ausgeschieden. Der Moto2-EM-Champion von 2022 mischte auch erfolgreich in der MotoE-WM mit, doch in der normalen Moto2-Klasse wollte es einfach nicht passen. Nach dem ersten Anlauf 2019 fruchtete auch vier Jahre später der zweite Versuch nicht. Nach einer unglücklichen Verletzungsserie war von der großen Euphorie nicht viel geblieben.
In der MotoE-WM war „Tulo“ ein heißer Podiumskandidat. Beim Auftakt fuhr er 2024 haarscharf am Treppchen vorbei und auch in den folgenden Rennen schindete er Eindruck. Bis er in Mugello so schwer von der MotoE-Ducati abflog, dass er per Hubschrauber ins Hospital gebracht werden musste. Die Verletzungen waren nicht ganz so schwer, aber die Top 3 außer Reichweite gerückt.
Der aus Eberbach stammende Tulovic hat es nicht leicht gehabt. Sein Talent ist jedoch unbestritten. Dass sich der 24-Jährige für 2025 mit Triple M Racing Ducati Frankfurt geeinigt hat, kommt nicht von ungefähr. „Ich hatte schon seit 2023 Kontakt zum Team und war damals schon schwer von den Superbikes angetan. Für mich ist das jetzt ein bisschen wie ein Neustart. Ich habe noch nie auf der Ducati Panigale V4R gesessen und bin gespannt darauf, wie sie mir liegt. Ich freue mich, in einem Top-Team Ducati fahren zu können, vor allem, weil es einen super Draht zum Hersteller in Italien hat.“
Die Testfahrten sollen in Spanien stattfinden. Der 1,84 Meter große Tulovic hat mit 69 Kilogramm Winterkampfgewicht theoretisch ein Traumverhältnis in den Maßen. Bis zum Saisonbeginn will er trotzdem noch drei Kilo abspecken und erzählt auch warum. Denn in der MotoGP-WM hat er es bei den Jockeys wie Brad Binder und Dani Pedrosa live erlebt. „Brad Binder ist 1,70 Meter groß, wiegt 59 Kilo und Dani Pedrosa ist 1,58 Meter und hatte 51 Kilo. Wenn man diese Zahlen sieht, sind drei Kilo weniger bei mir unter Umständen entscheidend.“