Valentino. Der Name an sich ist im Rennsport schon eine Verpflichtung. Wenn die Familie dann auch noch Herrlich heißt, ist der Weg des 15-jährigen Hessen aus Langenbieber vorprogrammiert. Valentino Herrlich fährt 2025 auf einer Ducati Panigale V2 im Team MotoLife von Andreas Köder und will die IDM Supersport rocken. Und mit seinem Namen ist es kein Wunder, dass sein großes Vorbild der neunfache Weltmeister Valentino Rossi ist.
Minibike-Klasse, Northern Talent Cup, European Talent Cup. Valentino Herrlich hat schon alles hinter sich. Nach einem Jahr in Spanien mit der Moto3-Honda musste er allerdings der bitteren Realität ins Auge schauen. Sein Wachstumsschub auf 1,80 Meter Körpergröße machen die Hoffnung auf einen späteren MotoGP-Einstieg über die Moto3-Schiene unmöglich.
„Aber bekanntlich führen viele Wege zum Ziel“, ist der 15-Jährige selbstbewusst, dessen Name zum Träumen verleitet. „Ich werde nun den Weg über die 600er Klasse einschlagen, um dann entweder direkt in der Moto2-WM einzusteigen oder über die Supersport-WM meinen Traum von der MotoGP zu verwirklichen.“ 2024 war er mal wieder ein Jahr zu jung, um direkt in der IDM Supersport mitfahren zu dürfen. Um im Rennmodus zu bleiben, überbrückte er die Saison mit dem German Moto Masters (GMM) ohne Alterslimit.
Aber jetzt zählt es. Am 7. Januar 2025 wird Herrlich 16 Jahre alt und darf in der IDM Supersport Next Generation auf Ducati starten. MotoLife-Teamchef Andreas Köder erzählt, wie er zu seinem Neuzugang kam: „Mich hat ein Bekannter angerufen, der bei einem Hafeneger-Renntraining in Brünn war. Er hat mich auf einen schnellen Teenager aus Supersportklasse angesprochen. Es ging um Valentino. Daraufhin habe ich gelegentlich das Livetiming verfolgt, wenn Valentino irgendwo gefahren ist. Ich denke dabei speziell an Schleiz, als er an einem Rennen für Hobbyfahrer teilgenommen hat. Die IDM-Kollegen Till Belczykowski und Luca Göttlicher waren zum selben Termin vor Ort. Ich konnte also alles gut vergleichen und Valentino war bei den Resultaten schon auf dem Level der Beiden. Danach gab es auch schon die ersten Gespräche. Man muss sich ja um die Zukunft kümmern.“ Vor allem ist wichtig: Die Chemie zwischen allen Beteiligten stimmt.
Im März und April sind laut Köder intensive Tests in Spanien und Deutschland geplant.