Die Startnummern „44“ und „45“ sind reserviert. Alles läuft darauf hinaus, dass beide Orgis-Brüder im kommenden Jahr in der IDM Superbike fahren. Der gerade 25 Jahre alt gewordene Kevin Orgis hat 2024 auf BMW seine Premieren-Saison in Deutschlands höchster Rennsportklasse auf P 16 im Klassement bestanden. Sein zwei Jahre jüngerer Bruder Leon war zuletzt Yamaha-Testfahrer.
Der Plan für 2025 ist der gleiche wie in der vergangenen Saison. Kevin Orgis hat im Familienteam Fortschritte auf der BMW M 1000 RR gemacht und das soll auch so bleiben. „Ich erinnere mich noch ganz genau an den Auftakt auf dem Sachsenring, auf dem ich vier Punkte geholt habe, und an das Hockenheim-Finale“, blickt Orgis zurück. Im badischen Motodrom hatte zu aller Überraschung eine zeitlang sogar im Kampf um den dritten Platz mitgemischt. Der Privatier kämpfte hart und herzlich auf der schwarzen BMW, bis er in der 14. Runde aus dem Geschehen stürzte.
„Ich habe mich nicht nur fahrerisch entwickelt, sondern auch technisch haben wir uns mit dem Superbike immer mehr angefreundet“, gibt Orgis kund, „in den kleineren Klassen ist eine Elektronik ja so gut wie nicht vorhanden.“ Der Sachse gibt zu, anfangs auch mal beim Team GERT56 nachgefragt zu haben, wenn es Probleme gab, „aber irgendwann ist da ja auch unangenehm und wir haben alles selbst gemacht. Deshalb sind wir auch bei Weitem noch nicht auf dem Stand, der möglich ist.“
Bruder Leon hatte sich 2023 vom Familienunternehmen ORM (Orgis Racing Management) abgenabelt und hatte sich mit dem offiziellen Yamaha-Team Kiefer Racing in der IDM Supersport verbündet. Der große Durchbruch blieb aus, aber Yamaha bot ihm einen Job als Superbike-Testfahrer für die Teile der R1 an. „Natürlich habe ich da nicht nein gesagt.“ Er tauchte dabei unter anderem bei den ersten drei IDM-Veranstaltungen auf und fuhr auf Anhieb in die Top Ten. Das war seine Klasse.
Ein Jahr weiter und vielen Veränderungen bei Yamaha sieht die Welt anders aus. „Wir versuchen Leon bei uns einzubringen“, sagt Kevin und ist überzeugt, mit ihm BMW fahren zu können. Logistisch muss umgeplant werden. „Damals bei Kiefer Racing war er völlig outark. Da haben wir nur einen Schlafplatz für ihn gebraucht und maximal noch ein Frühstück für ihn hingestellt“, lacht der große Bruder und wird plötzlich ernst, wenn er sagt: „Solange Leon in der Schwebe ist, bin ich es auch irgendwie. Wir wollen das schon gemeinsam durchziehen. Ob das umsetzbar ist, entscheidet wie so oft die Geldfrage.“