Das Qualifying beim Finale zur FIM Sidecar World Championship in Estoril war eine knappe Sache. Die Titelkandidaten Harry Payne/Kevin Rousseau (Steinhausen Racing) starten morgen von der Pole Position in die beiden Rennen. Die WM-Führenden Markus Schlosser/Luca Schmidt (Gustoil Racing) sind Zweite, glauben aber noch einiges mehr als die sieben Punkte Vorsprung in der Gesamtwertung im Köcher zu haben.
Schon im freien Training kristallisierte sich die britisch-französische Paarung Payne/Rousseau als schnellstes Team von den zwölf in Portugal angetretenen Gespannen heraus. Im Qualifying setzten sie noch einen drauf und holten sich mit einer Rundenzeit von 1:46,081 min die Pole Position. Schlosser/Schmidt wurden mit dem Rückstand von einer Zehntelsekunde als zweitschnellstes Team gelistet. Der Schweizer testete dabei auch seine neue Verkleidung und hat entschieden, die Hülle auch in den Rennen einzusetzen. „Uns haben im Training ganz andere Probleme beschäftigt, die gar nichts mit der Verkleidung zu tun hatten“, erzählt Schlosser, der morgen zum zweiten Mal Weltmeister werden kann und sein deutscher Beifahrer aus der Rennstadt zum ersten Mal. „Es hat uns vorne den Unterboden weggefetzt, aber wir wissen nicht warum. Er hat auf der Strecke geschliffen, obwohl wir keinen Crash oder Ausritt hatten. Der Kotflügel ist auch beschädigt. Wir reparieren jetzt alles.“
Schlosser ist zwar Zweiter in der Startaufstellung, doch er glaubt im Endeffekt schneller als Payne zu sein und gießt damit auch gleich Öl ins Feuer im Titelkampf, wenn er sagt: „Harry ist hinter mir hergefahren wie eine Klette und hat dann aus dem Windschatten heraus die Pole geholt. Sonst hätte er das nicht geschafft. Das macht man aber so und das ist auch richtig. Aber morgen ist ein neuer Tag und dann wird sich alles entscheiden.“ Die Startaufstellung wird aus Sicherheitsgründen die gleiche wie bei den Autoveranstaltungen sein. Pro Startreihe stehen jeweils zwei Gespanne versetzt nebeneinander.
Ganz spannend haben es die Brüder Sam Christie/Tom Christie und Pekka Päivärinta/Adam Christie gemacht. Die britische Familie und der fünffache Weltmeister aus Finnland stehen sich in der zweiten Startreihe gegenüber und sind im Qualifying exakt die gleiche Zeit gefahren. Nicht dabei ist trotz ursprünglicher Anmeldung ist Kevin Kölsch, der normalerweise im Boot von Bennie Streuer setzt. Der Berufssoldat ist anderweitig im Einsatz und Streuer hat seinen niederländischen Landsmann Ferry Segers fürs Finale engagiert.
Beide Rennen können per Livestream unter https://www.youtube.com/live/Hjf4vZYj90w verfolgt werden. Das Sprintrennen über 10 Runden beginnt 11:15 Uhr, das Hauptrennen über 17 Runden um 15:10 Uhr.
FIM Sidecar-WM, Qualifying
1. Harry Payne/Kevin Rousseau (GBR/FRA), ARS Yamaha, 1:46,081 min
2. Markus Schlosser/Luca Schmidt (CHE/DEU), LCR Yamaha, +0,107 s
3. Sam Christie/Tom Christie (GBR/GBR), LCR Yamaha, +1,028 s
4. Pekka Päivärinta/Adam Christie (FIN/GBR), ARS Yamaha, +1,028 s
5. Tim Reeves/Mark Wilkes (GBR/GBR), ARS Yamaha, +1,556 s
6. Lukas Wyssen/Ema Salmon (CHE/FRA), LCR Yamaha, +1,712 s
7. Bennie Streuer/Ferry Segers (NLD/NLD), ARS Yamaha, +2,579 s
8. Rupert Archer/Thomas Hofer (GBR/CHE), ARS Yamaha, +3,234 s
9. Paul Leglise/Marjorie Cescutti (FRA/FRA), LCR Yamaha, 3,364 s
10. Pierre Leguen/Leopold Rouby (FRA/FRA), LCR Yamaha, +7,108 s
11. Raymond Leijdekkers/Calvin Leijdekkers (NLD/NLD), R&R Yamaha, +13,649 s
12. Rogier Weekers/Océane Bataille (NLD/FRA), R&R Yamaha, +15,245 s