Es ist heiß in Estoril. Das betrifft in Portugal nicht nur das Wetter, sondern auch das Finale in der FIM Sidecar Weltmeisterschaft. Gewinnt der Schweizer Markus Schlosser an diesem Sonntag, dem 10. November 2024,W seinen zweiten WM-Titel oder ist der Brite Harry Payne zum ersten Mal an der Reihe? Zwölf Teams sind am Start und es werden zwei Rennen gefahren.
Mittags strahlt die Sonne mit 27 Grad über den 4,182 km langen Circuito do Estoril und am Samstag geht es mit den Trainings los, die auch über den Startplatz entscheiden werden. WM-Leader Markus Schlosser ist sehr guter Dinge, „sogar wie schon lange nicht mehr“, wie er selbst sagt. Er hat nichts zu verlieren. Der Schweizer wurde vor drei Jahren bereits Weltmeister.
Schlosser wagt es sogar, beim Finale zu experimentieren. In den letzten Wochen war genügend Zeit, um an der Aerodynamik des Gespanns zu feilen. Das letzte Sidecar-WM-Rennen vor dem Finale fand Anfang Oktober in Oschersleben statt. Ob die neue und wesentlich rundere Form der Verkleidung Vorteile für die Endgeschwindigkeit bringt, wird sich morgen im Training zeigen. „Die Theorie sagt, dass sie besser ist, aber wirklich testen können wir das erst am Samstag“, so Schlosser, der hinterherschiebt, „wir können das Ganze aber auch problemlos zurück rüsten.“ Sein 21-jähriger Beifahrer Luca Schmidt aus Schleiz steht an diesem Wochenende vor der Chance seines Lebens, zum ersten Mal Weltmeister werden zu können.
Sieben Punkte Vorsprung trennen Schlosser/Schmidt (Gustoil Sidecar Racing) von ihren Verfolgern Harry Payne/Kevin Rousseau (Steinhausen Racing). Beide Teams haben auf dem Circuito do Estoril bereits Geschichte geschrieben. Schlosser besiegelte hier 2021 seinen WM-Titel und Payne gewann im selben Jahr sein erstes GP-Rennen auf der Strecke. Nur zwischen diesen Teams spielt sich der Kampf um die WM-Krone ab, nachdem sie sich während der laufenden Saison immer wieder beim Siegen abwechselten.
Die Titelverteidiger Todd Ellis/Emmanuelle Clément sind nicht in Estoril. Bisher hatten sie mit drei Punkten Rückstand dem britischen Brüderpaar Sam Christie/Tom Christie im Nacken gesessen. Dieses wiederum ist angereist und wird wohl den dritten Gesamtrang behalten, falls es zu keinen Zwischenfällen kommt. Ansonsten hätten rein rechnerisch sogar noch die momentanen Fünften Pekka Päivärinta/Adam Christie Aussichten auf den dritten Platz.
Wo bleibt der deutsche Nachwuchs? Kevin Kölsch geht als Beifahrer des Niederländers Kevin Streuer als Gesamt-Sechster an den Start. Lennard Göttlich/Lucas Krieg sind nicht in Estoril und bleiben somit Gesamt-Zehnte.
Dass beide Rennen am Sonntag ausgetragen werden, kommt nicht bei allen Teams gut an. Der Zeitplan lässt nur wenig Spielraum für Zwischenfälle und ihre Behebung. Die Zeiten: 11:15 Uhr Sprintrennen (10 Runden) und 15:10 Uhr Hauptrennen (17 Runden).