Die FIM Sidecar World Championship geht am Wochenende (4. bis 6. Oktober 2024) in Oschersleben in ihre vorletzte Runde. Seit dem letzten Aufeinandertreffen der Sidecars sind acht lange Wochen vergangen. Schafft es Markus Schlosser mit seinem Beifahrer Luca Schmidt aus Schleiz, den Vorsprung in der Gesamtwertung auf deutschem Boden zu halten, um mit dem 21-Jährigen beim Finale in Estoril vielleicht auch Weltmeister zu werden?
„Das ist der Plan“, daran lässt Schlosser keinen Zweifel. „Wir haben vor anderthalb Wochen noch an der internationalen Sidecar Trophy teilgenommen, die auch in Oschersleben stattgefunden hat. Da hat es noch einen Motor gekillt von uns. Keinen ausgeleierten, sondern einen ganz neuen, der fünf Kilometer Laufleistung drauf hatte“, stöhnt der Teamchef. „Aber wenn es am kommenden Wochenende beim vorletzten WM-Lauf kommt, wie ich es fühle, dann kommt es gut. Für mich ist das sogar wie ein Heimrennen, auch wenn es nicht gerade auf dem Weg liegt“, lacht der Schweizer. Aber seine Lebensgefährtin wohnt in Zeulenroda. Das erklärt alles.
Harry Payne und Kevin Rousseau, die nur sieben Punkte Abstand hinter Schlosser/Schmidt haben, waren vor einer Woche ebenfalls bei der Trophy am Start und haben Teile getestet. „Wir sind auf Augenhöhe“, berichtet Schlosser, der nur eine Taktik hat: „Angreifen. Es geht nicht anders.“ Der Schweizer errang 2021 seinen ersten WM-Titel, 26 Jahre nach seinem WM-Debüt. Jetzt ist der Triumph erneut zum Greifen nah.
„Ich denke jede Stunde an das, was auf uns zukommen könnte. Was, wo, wie sein wird. Du weißt einfach nicht, was Dich erwartet. Alles andere wäre ja auch nicht normal. Aber die Düse geht mir nicht“, ist Schlosser sachlich und fügt hinzu: „Es kommt auch immer Glück oder Pech dazu. Mit etwas Glück werden wir das rocken.“
Die drei besten Teams in der Meisterschaft haben sich in der Vergangenheit nichts geschenkt. Schlosser/Schmidt führen mit 167 Punkten vor Payne/Rousseau (160) und Christie/Christie (126). Die zweifachen Titelträger Todd Ellis und Emmanuelle Clément liegen mit 111 Punkten auf dem vierten Platz. Das Team erlebt in diesem Jahr zweigeteilte Wochenenden. Qualifying und erstes Rennen sind mehr oder weniger zum Abhaken. Dagegen fahren sie im Hauptrennen zu alter Stärke auf.
Pekka Päivärinta und Adam Christie liegen mit 87 Punkten auf dem fünften Platz. Es ihr erstes Jahr auf dem Adolf RS Chassis und das Team hat sich Stück für Stück verbessert.
Das Sidecar Festival in der Motorsport Arena ist einmalig in Deutschland. Mehrere Wettkämpfe werden bei diesem Riesen-Event, an dem über 200 Sidecar-Teams aus aller Welt teilnehmen, ausgetragen. Allein 21 davon haben ihre Nennung für die Sidecar-WM abgegeben.
WM-Stand nach 8 von 12 Rennen
1. Markus Schlosser/Luca Schmidt (CH/D), 167 Punkte. 2. Harry Payne/Kevin Rousseau (GB/F), 160. 3. Sam Christie/Tom Christie (GB), 126. 4. Todd Ellis/Emmanuelle Clément (GB/F), 111. 5. Pekka Päivärinta/Adam Christie (FIN/GB), 87. 6. Bennie Streuer/Kevin Kölsch (NL/D), 83. 7. Ted Peugeot/Vincent Peugeot, 69. 8. Paul Leglise/Marjorie Cescutti (F), 49. 9. Lukas Wyssen/Ema Salmon (CH/F), 47. 10. Lennard Göttlich/Lucas Krieg (D), 42. Ferner: 14. Patrick Werkstetter/Valentin Pirat (D/F), 23. 16. Markus Venus/Ondrej Sedlacek (D/CZ), 12.