An allen Fronten wird gefeiert. Der Titelgewinn, der Rennsieg, alle Punkte. Und Andreas Kofler (Yamalube Kofler Motorsport) ist der neue Supersport-Champion in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM).
Schnellstarter Andreas Kofler gewann diesmal nicht den Holeshot. Stattdessen setzten sich Dirk Geiger (MCA Racing) und Twan Smits (Team Apreco) ab. Im Schlepptau brachten sie Kas Beekmans (Team Apreco) mit. Es war ungewöhnlich, den Teamkollegen des letztjährigen Vizemeisters so weit vorn zu sehen, doch um sich an den Anblick zu gewöhnen, war die Zeit zu kurz. Titelanwärter Kofler robbte sich heran und überholte. Auf dem dritten Platz war der 20-jährige Österreicher jetzt mehr als sicher. Er musste nur ins Ziel fahren, um den Titel in Empfang zu nehmen. In der Sachs-Kurve hatte er einen heftigen Rutscher. Das war ein Warnschuss, die Sache nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Von hinten nahte auch noch Luca de Vleeschauwer (MotoLife), der Hauptkonkurrent von Kofler im Kampf um die Meisterschaft. Den Rivalen im Rücken zu haben und nicht zu wissen, was er sich alles ausdenkt, ist keine einfache Sache.
In der elften Runde war der Yamaha-Fahrer plötzlich drei Sekunden langsamer unterwegs. „Ich habe mich im Rennen schwer getan und einen klassischen Verbremser gehabt“, resümierte er. Dass Kofler zum Schluss Sechster wurde und das ebenfalls locker zum Titelgewinn reichte, entschädigte ihn komplett. „Die Saison hätte nicht besser laufen können.“ Was er nächstes Jahr macht? „Keine Ahnung.“
Honda-Hoffnung Geiger und Yamaha-Stammbesetzung Smits lieferten sich derweil einen herzhaften Schlagabtausch an der Spitze, bei dem jeder hoffte, dass er bis zum Ende ohne Sturz blieb. Mit 0,071 Sekunden Vorsprung gewann Geiger vor den Toren seiner Heimatstadt Mannheim das vorletzte Rennen der Saison. Er konnte den Triumph über die Linie retten. Es war zugleich der erste Honda-Sieg in der Klasse Supersport Next Generation. „Es ist einfach unbeschreiblich ein Heimrennen zu gewinnen“, war er anschließend von den Gefühlen übermannt.
Um das Podium komplett zu machen, hätte rein optisch nur noch Lennox Lehmann gefehlt, denn hatte sich mit seinen beiden Kumpels die Haare strohblond gefärbt. Der Dresdner hatte satte 80,00 Euro und dreieinhalb Stunden beim Frisör für den Auftritt investiert. Aber im Gegensatz zu Geiger und Smits ging das Rennen für Lehmann nach hinten los. Er stürzte aus dem Geschehen.
Um den dritten Platz ging es letztlich zwischen Luca de Vleeschauwer, Kas Beekmans und Filip Feigl (Genius Racing Team) zur Sache. Erster hat auf der Triumph den Vize-Platz in der Meisterschaft fast so gut wie sicher, aber eben nur fast. Enger ist es um den dritten Platz in der Meisterschaft bestellt. Smits fehlen nach diesem Rennen nur 2,5 Punkte bis zum derzeitigen Dritten Geiger. Daniel Blin (AF Racing) fehlen zwei Punkte bis zu Smits und Lehmann trennen 6,5 Punkte von Blin. Im zweiten Rennen fällt die Entscheidung. Das Rennen dürfte ein echter Kracher werden, zumal dann Meister Kofler mit Sicherheit nochmal ans Limit geht.
IDM Supersport, 1. Rennen
1. Dirk GEIGER (BEL), Triumph
2. Twan SMITS (NLD), Yamaha
3. Luca DE VLEESCHAUWER (BEL), Triumph
4. Kas BEEKMANS (NLD), Yamaha
5. Filip FEIGL (CZE), Triumph
6. Andreas KOFLER (AUT), Yamaha
7. Daniel BLIN (POL), Ducati
8. Luca GÖTTLICHER (DEU), Triumph
9. Wiljan VAN WIKSELAAR (NLD), Ducati
10.Julius Caesar RÖRIG (DEU), Honda
11.Kilian HOLZER (AUT), Yamaha
12.Jorke ERWIG (DEU), Kawasaki
13.Kyle SMITH (GBR), Kawasaki
14.Till BELCZYKOWSKI (DEU), MV Agusta
15.Thomas EDER (DEU), Yamaha